Lärm in Büros, Schulen oder Gastronomie kann die Konzentration mindern und die Gesundheit belasten. Schallabsorbierende Materialien mindern diese Effekte. Neben Schaumstoffen werden meist Vliesstoffe eingesetzt, die jedoch dick und wenig flexibel sind. Gewebe oder Gestricke bieten mehr Elastizität und können gezielt auf bestimmte Frequenzen abgestimmt werden, finden in der Akustik bislang aber selten Anwendung.
Die bestehenden Messmethoden sind auf Vliesstoffe zugeschnitten und nur eingeschränkt für andere Textilien nutzbar. Ursache sind Unterschiede in der Faseranordnung: Während Vliesstoffe aus zufällig verbundenen Fasern bestehen, besitzen Gewebe und Strickstoffe regelmäßige Strukturen. Ein Forschungsprojekt entwickelt daher neue Mess- und Vorhersageverfahren, die die Wechselwirkung verschiedener Textilien mit Schall erfassen und deren akustische Wirkung schon in der Designphase optimieren.
Zusätzlich wird das Akustiklabor ausgebaut. Ein Halbfreifeldraum mit moderner Messtechnik ermöglicht präzise Untersuchungen, etwa zur Klangqualität von Lautsprechern. Die Ausstattung steht sowohl für Forschungszwecke als auch für industrielle Tests zur Verfügung. Die neuen Verfahren sollen Entwicklungszeiten verkürzen und eine gezieltere, auch nachhaltige Materialgestaltung ermöglichen.