Die 160 Jahre alten Tunnel verbinden die Städte Koblenz und Wetzlar. Für die Erneuerung setzt die Bahn das Tunnel Enlargement System (TES) der Firma Herrenknecht ein. Dieses System ermöglicht die Vergrößerung des Tunnelprofils, während der Bahnverkehr weiterläuft.
Zu Beginn der Arbeiten werden die bestehenden Gleise entfernt und durch ein einzelnes Gleis in der Tunnelmitte ersetzt. Das TES, eine 46 Meter lange und 270 Tonnen schwere Maschine, bewegt sich schrittweise durch den Tunnel und dient gleichzeitig als Schutzeinhausung für den Bahnverkehr.
Die Erweiterung erfolgt durch Ausbruch der alten Tunnelwände und des umgebenden Gesteins. Je nach Beschaffenheit des Felsens kommen Meißel oder Sprengungen zum Einsatz. Nach dem Ausbruch wird eine vorläufige Sicherung aus Spritzbeton, Ankern und Stahlgitterbögen angebracht.
Der Querschnitt der Tunnel wird um zwei Meter im Radius vergrößert, was den Maßen aktueller Tunnelneubauten entspricht. Nach Abschluss der Vortriebsarbeiten erfolgt die endgültige Auskleidung des Tunnels in Ortbetonbauweise.
Ein ähnliches Projekt wurde im März 2024 in Spanien abgeschlossen. Dort erneuerte man den 558 Meter langen Gaintxurizketa-Tunnel zwischen Astigarraga und Irun mit dem gleichen Verfahren.