Neue Strategien für den Klimawandel
Längere Hitzeperioden und häufigere Starkregenereignisse erfordern ein Umdenken im städtischen Wassermanagement. Klimaresiliente Innenstädte benötigen Regenwasser zur Bewässerung von Stadtbäumen und zur Vermeidung von Überhitzung. Bei einer Berliner Presseveranstaltung präsentierten Experten aus Wasserwirtschaft, Versicherung und Gebäudebegrünung konkrete Umsetzungsstrategien. Versicherungsexperten analysierten die unterschätzten Risiken von Starkregenereignissen, während Wasserinfrastruktur-Spezialisten praxisnahe Schwammstadt-Strategien anhand Berliner Projekte wie den Buckower Feldern vorstellten.
Wachsender Markt für Gebäudebegrünung
Der Gründachmarkt verzeichnete 2023 mit über zehn Millionen Quadratmetern neu begrünter Fläche deutliches Wachstum. Mehr als die Hälfte der Städte über 50.000 Einwohner fördern Dach- und Fassadenbegrünungen finanziell. Verbandsvertreter zeigten vielfältige Anwendungen von Retentionsgründächern bis zu Solargründächern auf. Technische Experten demonstrierten praktische Lösungen wie Baumrigolen zur Niederschlagsverdunstung und modulare Anlagen zur Schadstoffbehandlung bei belasteten Verkehrsflächen.
Marktbefragung bestätigt Trend
Die Umfrage zeigt Starkregen (74%) und Regenwassernutzung (72%) als Topthemen der Zukunft. Das Thema Trockenheit stieg von 16% (2023) auf 40% an. 98% der Teilnehmer erwarten steigende oder gleichbleibende Nachfrage bei dezentraler Regenwasserbewirtschaftung. Realisierte Projekte wie das AERA-Bürogebäude in Berlin-Charlottenburg mit öffentlichem Dachgarten und integriertem Retentionssystem oder der vom Kanalnetz abgekoppelte Gendarmenmarkt demonstrieren erfolgreiche Umsetzungen des Schwammstadt-Prinzips.
