Bei den Tiefbauarbeiten an der Triester Straße wurde in bis zu 32 Metern Tiefe gegraben, wobei jede Etage mit einer Stahlbetondecke ausgesteift wurde. Statt konventioneller Stahlbetonträger kam ein hydraulisches Aussteifungs- und Gurtungssystem zum Einsatz, das nach Fertigstellung der Betondecken wieder entfernt werden konnte. Insgesamt wurden zwölf MP 750 Aussteifungen für die 34 x 64 Meter große Baugrube eingesetzt.
An der Rathaus-Station erforderten die unterschiedlichen Geometrien individuelle Abstützlösungen. Hier wurden im westlichen Teil horizontale durch schräg verlaufende Stützen ersetzt, wodurch die Lasten direkt in die Bodenplatte übertragen werden. Diese Lösung ermöglichte einen früheren Beginn der Tunnelarbeiten. Insgesamt wurden 69 Steifen mit einer Gesamtlänge von 591 Metern verbaut.
Bei der Station "Pilgramgasse" war das hydraulische System essenziell, um den Erddruck zwischen der letzten Betonebene und der Bodenplatte auszugleichen. Für die Durchfahrt der Tunnelbohrmaschinen wurde eine neun Meter tiefe Baugrube angelegt, deren Wände auf etwa sechs Metern abgestützt werden mussten. An zwei Baustellenabschnitten kamen insgesamt 28 Steifen zum Einsatz.
Im Wiener U-Bahn-Ausbau kamen verschiedene Gurtungen und Steifen zum Einsatz, darunter die MP750 als derzeit größte Hydrauliksteife mit einem Bemessungswiderstand von 11.000 Kilonewton. Sie ermöglicht Spannweiten bis über 50 Meter und verfügt über einen hydraulischen Verstellweg von 500 Millimetern. Die innovative Hydraulikmutter-Technologie erlaubt die Anpassung der Vorspannung im eingebauten Zustand. Auch die MP375 Steifen eignen sich für hohe Belastungen bis 5.147 Kilonewton mit Spannweiten von 7,1 bis 16 Metern ohne Zwischenstützen.
Für die instabilen Böden aus Schotter und Schlamm waren die Abstützungen entscheidend. An der Triester Straße wurden fast 1.000 Tonnen Material in nur drei Wochen geliefert. Einige Hydrauliksteifen konnten durch Öffnungen in der Betondecke in nur einer Stunde montiert werden. Der Bauabschnitt wurde einen Monat früher als geplant fertiggestellt.
Die genutzten Verbaulösungen bieten entscheidende Vorteile: Das Mietsystem spart CO₂ und reduziert den Bedarf an nicht wiederverwendbaren Provisorien. Die modularen Systeme gewährleisten hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit. Trotz herausfordernder innerstädtischer Lage ermöglichen reibungslose Abläufe, geschulte Mitarbeiter und die Flexibilität des Systems Zeit- und Kostenvorteile.
