Sensorik und Klang lenken Aufmerksamkeit
In der Ulmer Altstadt übersetzt eine Brücke Bewegungen in Klang. 42 Sensoren erfassen Schwingungen, Temperaturveränderungen und Belastungen. Die so gewonnenen Daten dienen der Materialforschung. Ein Stuttgarter Soundatelier macht die Messergebnisse akustisch erfahrbar – vor Ort und online.
Material mit Potenzial für die Kreislaufwirtschaft
Die Brücke besteht aus Flachsfasern und Harz aus Biodiesel-Abfällen und recyceltem PET. Entwickelt wurde sie in einem EU-Projekt von Universitäten, Städten und Unternehmen. Das Ziel: leistungsfähige, CO2-arme Werkstoffe mit Wiederverwendungspotenzial. Die Konstruktion trägt ein Vielfaches ihres Eigengewichts.
Auszeichnung für Forschung und Entwicklung
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen hat das Projekt als herausragendes Beispiel für nachhaltige Bauinnovation gewürdigt. Die Auszeichnung in der Kategorie „Forschung“ ging an das interdisziplinäre Brückenteam.
Projektbeteiligte
- Ingenieurwesen und Produktion: Technische Universität Eindhoven/NL, Witteveen+Bos, Delft Infra Composites B.V., Breukelen/NL
- Prüfingenieur: Heller Tragwerksplanung, Prüfingenieur Brücke als für Bautechnik, Ulm
- Architektur: Forschungsgruppe BioMat, Universität Stuttgart
- Sensoren: Com&Sens, Nazareth/BE; 24SEA, Brüssel/BE
- Geländer: FibR GmbH, Fellbach
- Fasern: Bcomp Ltd, Fribourg/CH
- Harz: Polynt Group, Varese/IT
- Kommune: Stadt Ulm
- Klangkunst: Klangerfinder – Atelier für auditive Kommunikation, Stuttgart
Der Link zum Anhören und Ausprobieren der Klangkunst sowie zu Hintergrundinformationen zur Brücke:
www.flachsbruecke-ulm.de
