Die Versuchsanlage aktiviert Rohton durch thermische Behandlung. Ziel ist es, Klinker durch getemperte Tone zu ersetzen, um CO₂-Emissionen bei der Zementproduktion zu senken. Die Anlage wurde neben dem Drehrohrofen errichtet und nutzt dessen Abwärme für den Betrieb. Die dabei entstehenden Abgase werden über die bestehende Reinigungsanlage erfasst, zusätzliche Emissionen entstehen nicht.
Der eigens entwickelte Flash-Kalzinator erlaubt eine temperierte Tonproduktion mit geringem Energieeinsatz. Die Anlage verarbeitet bis zu 50 Tonnen Material pro Tag. Geplant wurde sie von einem internationalen Anlagenbauer. Die Bauzeit betrug sechs Monate. Ziel ist es, durch gezielte Rohstoffauswahl und Prozesssteuerung die Anforderungen der Zementnormen zu erfüllen.
Bis Ende 2026 untersucht das Projektteam verschiedene Tonarten, Zuschlagstoffe und Mahlfeinheiten. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für eine mögliche Großanlage. Erste Daten zeigen Einsparpotenziale von bis zu 60 Prozent CO₂ gegenüber konventioneller Klinkerproduktion. Getemperte Tone könnten dabei fast die Hälfte der Reduktion ermöglichen.