Betonproduktion: Neues Verfahren senkt Zementverbrauch

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Das Bundesumweltministerium unterstützt die Rieder Faserbeton-Elemente GmbH aus Kolbermoor in Bayern dabei, eine Fertigungslinie zur ressourceneffizienten Produktion von Faserbetonplatten einzurichten. Mit einer neuen Betonrezeptur und der Halbierung des Verschnitts können pro Jahr 1.659 Tonnen an CO2-Emissionen vermieden werden. Der jährliche Zementverbrauch kann um mehr als die Hälfte gesenkt werden.

Bundesumweltministerium fördert Pilotprojekt in Kolbermoor (Bayern) mit 2,2 Millionen Euro

Beton wird in seiner einfachsten Form aus Wasser, Gesteinskörnung (Sand, Kies) sowie Zement als Bindemittel produziert und ist aufgrund seiner vielseitigen Eigenschaften einer der meistverwendeten Baustoffe weltweit. Die Herstellung des Bindemittels Zement ist allerdings mit einem hohen Energieeinsatz verbunden, bei dem große Mengen CO2 freigesetzt werden.

Die Rieder Faserbeton-Elemente GmbH hat eine neuartige Betonrezeptur entwickelt, die Zement teilweise durch nahezu CO2-freie Hüttensandmehle (Nebenprodukt der Roheisenherstellung) und Puzzolane (kieselsäure- und tonerdehaltige Stoffe) ersetzt. Die umweltfreundliche Rezeptur soll bei der Herstellung von Faserbetonplatten angewandt werden. Die dafür erforderliche neue Produktionsanlage soll im Rahmen eines aus dem Umweltinnovationsprogramm geförderten Projekts errichtet werden.

Neben der Anwendung der neuen Betonrezeptur sollen mit der Anlage weitere innovative Maßnahmen für eine ressourceneffiziente und CO2-sparsame Herstellung von Faserbetonplatten realisiert werden. So soll der bei der Plattenherstellung unvermeidbare Verschnitt sowie Fehlproduktion soweit zerkleinert werden, dass eine teilweise Rückführung in den Produktionsprozess möglich ist. Weiterhin soll erstmalig ein optisches Konfektionierungssystem aus Leder- und Textilbranche eingesetzt werden. Bei Standard- und Sonderschnitten soll damit durch eine optimale Ausnutzung der Platten der bisher anfallende Verschnitt halbiert werden können. Darüber hinaus ist eine Wasseraufbereitungsanlage vorgesehen, um eine Mehrfachnutzung des Prozesswassers zu ermöglichen.

Durch Wiedereinbringung von Verschnitt und Fehlproduktion in den Herstellungsprozess sowie durch den Einsatz des optischen Konfektionierungssystems lassen sich pro Jahr 1.485 Tonnen an Bausand (22 Prozent) und damit auch an Abfall einsparen. Die Mehrfachnutzung des Prozesswassers reduziert den jährlichen Frischwasserbedarf der Produktion um 32 Prozent.

Weitere Informationen zum Programm

Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben. Weitere Informationen zum Förderprogramm unter: www.umweltinnovationsprogramm.de .

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© Foto: Ken Schluchtmann, diephotodesigner.de

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