Erstes Holzhybrid-Bürogebäude im Düsseldorfer Medienhafen fertiggestellt

Pilotprojekt für zirkuläres Bauen

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Das erste Holzhybrid-Bürogebäude haben HPP Architekten in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen The Cradle im Düsseldorfer Medienhafen fertiggestellt. Das Projekt namens „The Cradle" setzt auf das Cradle-to-Cradle-Prinzip und fokussiert sich auf Kreislauffähigkeit im Bauwesen.

Das Gebäude wurde als Holzhybridbau in Elementbauweise konzipiert. Die Architekten verbauten 2.150 Kubikmeter Holz aus europäischer, überwiegend deutscher Forstwirtschaft. Die Gebäudehülle weist eine rautenförmige Struktur auf, die Fassade und Tragwerk verbindet. Das außenliegende Tragwerk übernimmt je nach Himmelsrichtung auch die Funktion der Verschattung.

Für den verglasten Teil der Fassade kamen Sonnenschutz-Isoliergläser von Saint-Gobain Glass zum Einsatz. Eine Prallscheibe vor jedem zweiten Fassadenfeld dient als Holz- und Schallschutz vor den zu öffnenden Fenstern und ermöglicht natürliche Belüftung. Das Tragwerkskonzept entstand in Zusammenarbeit mit Knippers Helbig und Transsolar.

Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wurden alle Baustoffe hinsichtlich ihrer Materialgesundheit, Sortenreinheit und Trennbarkeit geprüft. Nach Angaben der Planer können 97,7 Prozent der Materialien in den Kreislauf zurückgeführt werden. Das Unternehmen EPEA unterstützte als Circular Engineer bei der Umsetzung.

Alle verbauten Materialien werden in einem digitalen 3D-Modell dokumentiert. The Cradle wird als erstes Projekt in Deutschland auf der Madaster-Plattform registriert, einem Online-Kataster für Materialien und Bauprodukte. Dies soll die Monetarisierung des Cradle-to-Cradle-Konzepts ermöglichen, indem Material- und Immobilienwerte digital verknüpft werden.

www.saint-gobain-glass.de

 

Hintergrund Cradle-to-Cradle-Prinzip

Das Cradle-to-Cradle-Prinzip ist ein Konzept für geschlossene Materialkreisläufe, das von Michael Braungart und William McDonough entwickelt wurde. Es zielt darauf ab, Abfälle vollständig zu vermeiden, indem Materialien nach ihrem Gebrauch wiederverwendet oder recycelt werden. Das Prinzip unterscheidet zwischen einem biologischen und einem technischen Kreislauf. Im biologischen Kreislauf sind Materialien kompostierbar, während sie im technischen Kreislauf wiederverwertet werden. Dieses Konzept findet Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Architektur, Produktdesign und Industrie. Es steht im Gegensatz zur linearen Wirtschaft, die oft als „von der Wiege zur Bahre" bezeichnet wird, und fördert stattdessen ein nachhaltiges und umweltfreundliches Wirtschaften.

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