Weltweite Rohstoffverknappung in der Bauchemie
Die weltweite Rohstoffverknappung führt derzeit zu einer außerordentlich angespannten Marktsituation. Mit der Verkettung vieler relevanter Faktoren hat sich die Verfügbarkeit von Rohstoffen aktuell noch weiter zugespitzt. So schränken einerseits Störungen in Lieferketten den Warenverkehr ein, z. B. durch Probleme im Transportsektor, überfüllte Häfen und schwer verfügbare Seecontainer.
Andererseits haben große Chemieunternehmen, die Grundstoffe herstellen, Lieferunfähigkeit nach Force Majeure (höhere Gewalt) erklärt, was wiederum die Verfügbarkeit für nachfolgende Hersteller reduziert. Zusätzliche Faktoren waren der Wintereinbruch in Texas, in dessen Folge die dortige Chemieindustrie zusammenbrach, und der Stau im Suezkanal. Auch der konjunkturelle Aufschwung und die erhöhte Nachfrage in China verstärken diese Rohstoffknappheit. Einfluss habe auch ein verändertes Konsumverhalten, wie die deutsche Studiengesellschaft für Straßenmarkierungen als auch die Skandinavische Straßenmarkierungsgesellschaft begründen. Demnach wirke sich der rückläufige Reiseverkehr in der Corona-Pandemie auf die Rohölproduktion und damit auf raffinierte Produkte aus.
Zusammenfassend weist der Verband „Deutsche Bauchemie“ auf die dramatischen Produktionsengpässe seiner Mitgliedsunternehmen hin: „Die kritische Situation umfasst komplette Produktionsprozesse, von Verzögerungen und Ausfällen beim Rohstoffeinkauf auf den internationalen Märkten bis hin zu Engpässen bei Verpackungsmaterialien und Paletten. Der in der Presseinformation der Deutschen Bauchemie vom 6. Januar 2021 angekündigte Engpass bei Rohstoffen für die Epoxidharzproduktion war nur der Beginn einer ganzen Serie von Verknappungen am Rohstoffmarkt und Force Majeure-Meldungen. Diese Entwicklung geht einher mit teilweise explodierenden Preissteigerungen für viele Rohstoffe und Verpackungen.“
Hubert Weimann, Silikal-Geschäftsführer sagt: „Auch wir spüren die starke Verknappung und die Preissteigerungen in fast allen Bereichen – von einfachen Holzpaletten, über Kartonagen bis hin zu Rohstoffen für unsere Produktion. Besonders stark ist die Rohstoffgruppe der Acrylatmonomere betroffen.“ Silikal unternimmt alles, um den gewohnten Kundenservice zu gewährleisten und bittet die Kundschaft um Verständnis. „Hilfreich kann es sein, rechtzeitig zu ordern. Außerdem können wir bei einigen Bestellungen auf Produkte wechseln, die genauso einsetzbar sind und gleiche Eigenschaften haben“, sagt Hubert Weimann.
Ein Ende der weltweiten Rohstoffverknappung ist noch nicht absehbar. Europäische Fachleute sind sich darin einig, dass die angespannte Lage sich nicht kurzfristig verbessern wird.