Sechs Projekte hatten es auf die Shortlist des „Building Outside The Box“-Preises geschafft. In einem Live-Pitch stellten die Nominierten dann ihre Projekte vor einem Fachpublikum und der Jury vor. Bewertet wurden die Wettbewerbsbeiträge nach Umwelt- und Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Recycling, Zukunftspotential und Praxisnähe, Digitalisierung, Interdisziplinarität, Methodik und Innovationsgrad.
Der Sieger, die TRIQBRIQ AG aus Tübingen, stellt ein Holzbausystem aus modularen Holzbausteinen her. Die „BRIQS“ werden aus Alt- und Schadholz hergestellt und verzichten komplett auf Zusatzstoffe wie Leim oder Harz. Das eingesetzte Material ist damit sortenrein trennbar und kann bei Rück- oder Umbau des Gebäudes im Stoffkreislauf gehalten werden – ein riesiges ökologisches Plus. Die BRIQs werden dezentral in den Sägewerken vor Ort hergestellt und sparen so zusätzlich CO₂ ein.
Den 2. Preis erhielten David Auch und Can Murat, die in ihrer gemeinsamen Masterthesis an der Uni Stuttgart das Wassermanagementkonzept „SeenSucht“ erarbeiteten, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Ihr Ansatz kombiniert Ideen für Starkregenmanagement mit Lösungen, um Hitzeperioden abzufedern.
Der 3. Preis ging nach Erlangen an die Excav UG für den „Excav Pilot“, ein präzises und intuitives Assistenzsystem für Bagger. Das System ist überall einsetzbar und nicht maschinengebunden. Es ist einfach in der Anwendung, verringert Fehlmessungen deutlich und ist dabei noch erheblich günstiger als konventionelle Systeme.
„Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen, die wir nur lösen, wenn wir klimabewusster und digitaler werden. Wir haben beim diesjährigen „Building Outside The Box“-Preis ganz unterschiedliche Ideen und Produkte aus dem Baubereich gesehen, die sich genau dieser Mammutaufgabe stellen und Lösungen haben. Die Baubranche kann zum Gamechanger auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft werden. Wir als Bayerische Ingenieurekammer-Bau ebnen mit unserem Preis Studierenden und jungen, innovativen Start-Ups den Weg, um ein entscheidender Teil der Bauwende zu werden“, sagte Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
Neben den Preisträgern waren nominiert:
- drei Studierende der TU Dortmund für die Planung eines Hauses mit externer Vorspannung von Stampflehmwänden
- Building Information Cloud GLWG für die Software planBIC zur Verbesserung von Planungsprozessen
- ZM-I KI für ihre KI-basierte Software AI4plan2BIM, die digitale Zwillinge von Bauwerken erzeugt