Bei der Gestaltung wurde auf die Kreativität der Teilnehmenden gesetzt. Insgesamt 2.227 Modelle wurden eingereicht. Der erste Preis der Alterskategorie bis Klasse 8 geht 2025 an eine Schülerin aus Bitterfeld. Bundessieger in der Alterskategorie ab Klasse 9 ist 2025 ein Team aus Rheinland-Pfalz.
1. Platz in der Alterskategorie I (bis Klasse 8)
Anna Richter
Turm „Green Tower“
Klasse 8, Europagymnasium Walther Rathenau Bitterfeld, Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt)
Aus der Jurybegründung: Das Turmmodell Green Tower stellt das Thema „natürliches Klima“ in den Mittelpunkt: Die Solarpanele am Turm nutzen die Sonne, um Strom zu erzeugen. Die Moos-Fassade sowie Bäume und das Gras auf dem Vorplatz können Photosynthese betreiben. Die größte Schwierigkeit bestand für die Schülerin darin, die kleinen Holzstäbchen auf den Millimeter genau zu zusägen. Nur durch exaktes Ausmessen und Arbeiten halten die Stäbchen als Querstreben am Turm.
1. Platz in der Alterskategorie II (ab Klasse 9)
Lukas Grünen, Daniel Husch, Adrian Dalinger
Turm „HM39“
Klasse 10, Gymnasium Konz, Konz (Rheinland-Pfalz)
Aus der Jurybegründung: Die Schüler haben sich von „Tensegrity Sculpture“ inspirieren lassen. Das Turmmodell „HM39“ besteht aus zwei Hauptteilen. Während der untere Teil an der Basisplatte befestigt ist, wird der obere durch eine Seilkonstruktion verspannt. Dadurch sieht es so aus, als würde der obere Bereich des Turms schweben. Das Modell besteht hauptsächlich aus rund 50 quadratischen 5x5mm Fichtenstäben. Die größte Herausforderung war es, die Maßhaltigkeit und Geradheit der Konstruktion zu erreichen. Dazu gehört besonders die Verspannung der Seile. Nachdem unterschiedliche Zeichnungen im Maßstab 1:1 und 1:2 am Zeichenbrett angefertigt wurden, testeten die Schüler an kleineren Prototypen die Stabilität.
Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und wird von der Kultusministerkonferenz in der Liste der empfehlenswerten Schülerwettbewerbe geführt.
Dr. Olaf Joachim, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Groß und mutig denken, stabil und kreativ bauen, das alles zeichnet ‚Junior.ING‘ seit 20 Jahren aus. Beim Schülerwettbewerb der Bundesingenieurkammer zeigen junge Menschen eindrucksvoll, wie viel technisches Können, Vorstellungskraft und Teamgeist in ihnen stecken. Solche Wettbewerbe motivieren, die Vielfalt der Ingenieurberufe kennenzulernen und Zukunft zu gestalten.“
Die drei bestplatzierten Modelle jeder Alterskategorie sind bis Ende des Jahres im Science Center Spectrum des Deutschen Technikmuseums in Berlin zu sehen.
Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von einer fünfköpfigen Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer. „Spätestens seit den spektakulären Ereignissen rund um Brückenbauwerke in den letzten Monaten ist jedem klar, dass wir es in unserer baulichen Infrastruktur mit einem immensen Investitionsrückstau zu tun haben. Es wird die Aufgabe der nächsten Generation von Ingenieuren sein, ihn aufzulösen. Der Beruf des Bauingenieurs wird an Bedeutung zunehmen, und die rege Teilnahme am ‚Junior.ING‘ – Wettbewerbe belegt, dass diese Botschaft schon bis in unsere Schulen gedrungen ist“, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner.
Die Deutsche Bahn und der Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller vergaben jeweils einen Sonderpreis in beiden Altersklassen.
Daniela Michael, Leiterin Grundsätze und Prozesse Recruiting bei der Deutschen Bahn AG, betonte: „Die Preisträger:innen des Schülerwettbewerbs der Ingenieurkammern zeigen eindrucksvoll, welches enorme Potenzial junge Menschen im Bereich der Ingenieurwissenschaften entfalten können. Mit ihren kreativen und technisch ausgeklügelten Projekten haben sie bewiesen, dass sie über jene Innovationskraft verfügen, die sowohl die Technik als auch unsere Gesellschaft dringend braucht – und dass sie Herausforderungen mit Engagement und Know-how meistern können.“
Sonderpreis der Deutschen Bahn
Alterskategorie I (bis Klasse 8)
Esther Schmidt, Tom Schöneweiß, Emma Klein, Anio Aquino, Kira Hettich
Turm „Einer ist zu viel!“
Klasse 8, Burgwaldschule, Frankenberg/Eder (Hessen)
Alterskategorie II (ab Klasse 9)
Krista Marche
Turm „Wire Flower“
Klasse 10, Karolinen-Gymnasium, Rosenheim (Bayern)
„Der DB-Sonderpreis würdigt besonders innovative Arbeiten und unterstreicht die Bedeutung der Nachwuchsförderung in unserer Branche. Als eine der größten Arbeitgeber:innen Deutschlands – mit über 50 Ausbildungsberufen und 25 dualen Studiengängen – wissen wir, wie essenziell es ist, junge Talente frühzeitig zu fördern und zu begleiten. Die Leistungen der Schüler:innen sind ein Ansporn für alle, die sich für Technik und Innovation begeistern,“ so Daniela Michael weiter.
Zum zweiten Mal vergibt der Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller einen Sonderpreis.
Sonderpreis Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller
Alterskategorie I (bis Klasse 8)
Julius Heidan
Turm „Sturmwarnung“
Klasse 3, 4. Grundschule Dresden Am Rosenberg, Dresden (Sachsen)
Alterskategorie II (ab Klasse 9)
Felix Pippig
Turm „Gute Aussichten“
Klasse 9, Lößnitzgymnasium, Radebeul (Sachsen)
Dr.-Ing. Michael Smida, stellvertretender Vorsitzender Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller, zeigte sich überzeugt, dass „freies phantasievolles Entwerfen die Grundlage für neue Ideen ist. In diesem Wettbewerb wird ersichtlich, dass aus freien spielerischen Ideen neue tragfähige und funktionierende Turmkonstruktionen entstehen. Neue Gestaltung und Konstruktion wecken das Interesse nicht nur für den Betrachter, sondern auch für Besucher der Aussichtstürme. Die Talente und das Können zu loben und zu würdigen erhält und steigert die Motivation, neue Konstruktionen zu entwerfen und in Zukunft auch real umzusetzen. Vielleicht in einem der Deutschen Herstellerbetriebe oder Planungsbüros für solche Anlagen.“
Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 Euro dotiert. Die nachfolgenden Plätze 2 bis 4 konnten sich über 400 Euro, 300 Euro und 100 Euro freuen. Der Sonderpreis der Deutschen Bahn war mit 300 Euro dotiert. Der Sonderpreis des Verbands der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller umfasst die Einladung in einen Freizeitpark.
Über den Wettbewerb
Zugelassen zum Schülerwettbewerb Junior.ING sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Ausgeschrieben ist der Wettbewerb in zwei Alterskategorien: Kategorie I bis Klasse 8 sowie Kategorie II ab Klasse 9. In einem ersten Schritt loben die teilnehmenden Ingenieurkammern den Wettbewerb für ihr Bundesland aus. Die Siegerinnen und Sieger des Landeswettbewerbs nehmen dann am Bundesentscheid teil.
Ziel des Schülerwettbewerbs ist es, Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Wettbewerbsthemen wechseln jährlich und zeigen so die Vielseitigkeit des Bauingenieurberufs. Auf diesem Weg werben die Kammern für das Ingenieurwesen, um damit langfristig dem Fachkräftemangel in den technischen Berufen entgegenzuwirken.