Lohnenswerte Investition in die Qualität

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GB-Schweiz
Konferenzen und Messen

Die Anforderungen an Fenster und Türen sind Teil der Normung. „Laut den Produktenormen SN EN 14351-1+A1 für Fenster und Türen müssen sie Mindestanforderungen hinsichtlich Luftdurchlässigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Windlast und Schlagregendichtheit erfüllen“, weiss Markus Konrad, Produktmanager Holz-/ Metall-Systeme der Ernst Schweizer AG. Die dafür notwendigen Prüfungen durch notifizierte Prüfinstitute können bereits seit einem Jahr am Hauptsitz des Unternehmens in Hedingen erfolgen. Das ist kosteneffektiv und dient massgeblich der kontinuierlichen Sicherstellung einer gleichbleibenden Qualität und der Produktentwicklung.

Der hauseigene Fenster- und Fassadenprüfstand untersucht die Produkte auf Mindestanforderungen in Bezug auf Schlagregen, Luftdurchlässigkeit und Windlast. Zusätzlich erkennt er Verdrehungen sowie Verformungen an neun Punkten eines Bauteils bei Abweichungen bis zu 0,1 mm. „Die Einwirkungen auf die Fensterelemente können wir somit normengetreu simulieren“, erklärt Konrad mit Verweis auf die vom Produktesicherheitsgesetz (PrSG) geforderte Ersttypenprüfungen durch notifizierte Prüfinstitute. Dank des Prüfstands kann Schweizer seine Produkte selber vorprüfen und schliesslich die fertige Version der offiziellen Abnahme zuführen. Für diese akkreditierten Prüfungen arbeitet das Unternehmen eng mit der Berner Fachhochschule in Biel respektive mit dem dort ansässigen Labor für Fenster-, Türen und Fassadentechnik zusammen. Dessen Prüfexperten führen die offizielle Kontrolle vor Ort in Hedingen durch.

Der seit 2014 betriebene Prüfstand kann Fenster- und Fassadenelemente bis zu einer Breite von 5,92 m und einer Höhe von 3,78 m bewerten. Bei schweren Unwettern wie Orkanen werden Gebäudehüllen und Fensterelemente durch Feuchteeinwirkungen stark beansprucht. Mit zwei Sprühreihen simuliert der Prüfstand eine Wassermenge von 60 l/min. Eine Düse erzeugt etwa 2 l/min. „Ein Unwetter in Altstätten erzielte 2014 mit 19,2 l/min die bisher höchste in der Schweiz gemessene Niederschlagsmenge. Das verdeutlicht die Fähigkeiten des Systems, die um ein Vielfaches höher sind“, erklärt Markus Konrad. Die Bauteilanforderungen variieren laut Konrad bei den verschiedenen Gebäudetypen: „Hochhausfenster müssen anderen Windlasten widerstehen als Fenster in einem Einfamilienhaus.“ Der Prüfstand erlaubt einen Prüfdruck von maximal 5000 Pascal, was einer Windgeschwindigkeit von 320 km/h entspricht. Fensterelemente in einem Hochhaus müssen lediglich einer Belastung von 200 km/h standhalten. Neben Temperatur, Luftfeuchte und Druck in der Umgebung lokalisiert der Prüfstand zudem Leckagen in den Bauteilen mithilfe einer Nebelmaschine.

Der am Firmensitz in Hedingen entwickelte und installierte Prüfstand entstand in Zusammenarbeit mit dem ift Rosenheim. Das deutsche Prüfinstitut ist international tätig und Spezialist für die Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit von Bauprodukten. Kosteneinsparungen und eine erhöhte Produktivität als Ergebnis amortisierten die Anschaffungskosten in kürzester Zeit. Mit der Abnahme von Sonder- und objektspezifischen Fenstersystemen erweitern sich auch die Möglichkeiten des Herstellers. „Durch die eingesparten Transportkosten und -Zeiten aufgrund des Wegfalls der externen Prüfungen vereinfacht sich der herkömmliche Produktionsablauf. Zudem können die Eigenschaften von Produktentwicklungen schneller überprüft und die Qualität des bestehenden Sortiments kontinuierlich überwacht und sichergestellt werden. Die erhöhte gestalterische Vielfalt der Produkte begünstigt moderne Architektur, die einen hohen Glasanteil bevorzugt. In erster Linie profitieren Kunden wie Bauherrschaften und Architekten von der hohen, gleichbleibenden Qualität und Individualität unserer Erzeugnisse“, beschreibt Guido Müller, Projektleiter Kommunikation bei Schweizer, die Vorzüge des Systems. Die daraus resultierenden Neuentwicklungen darf man mit Spannung erwarten.

Quelle: Ernst Schweizer AG

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