Selbstverständliche Qualitäten nennen es die Autoren und meinen damit, dass ein Haus auch Kriterien der Gesundheit und der Bauökologie entspricht – oder entsprechen sollte. Tatsächlich herrscht in der Öffentlichkeit – insbesondere bei Nutzern von Wohnungen und Arbeitsräumen– weitgehend Akzeptanz bei diesen Themen. Doch in der Umsetzung hapert es, teilweise fehlt es auch an Wissen und Erfahrung. Dazu leisten Heinrich Gugerli, Severin Lenel und Barbara Sintzel mit ihrem Fachbuch „Gesund und ökologisch bauen“ einen praxistauglichen Beitrag. Den Bauherren, Planerinnen und Bauleitern soll es ebenso dienen wie Teilnehmern von Aus- und Weiterbildungsangeboten.
Die 160 reich illustrierten Seiten des Bandes bieten im 1. Kapitel eine Kurzanleitung, darunter die „Neun wichtigsten Grundsätze“, in den Folgekapiteln Infos zu den drei zentralen Kriterien des „gesunden Bauens“, nämlich Tageslichtnutzung, Schallschutz und Innenraumklima, sowie drei Kapitel mit vorwiegend bauökologischen Themen: Gebäudekonzept, Materialien und Bauprozesse und graue Energie. Ausserdem enthält das Buch einige Beispiele aus der neueren Praxis. Breiten Raum nimmt Minergie-Eco als Planungs- und Umsetzungsinstrument ein. Dabei geht es vor allem auch um das Potenzial, den Baustandard als Planungshilfe zu nutzen. Gerade in Bereichen mit sehr unterschiedlichem Wissensstand unter den Beteiligten dient ein Standard der Verständigung und dem Konsens in der Planung und in der Bewertung von Bauten. Das Buch bildet eine reiche Fundgrube an Wissens- und Erfahrungsschatz für Architektinnen und Gebäudetechniker.
Gesund und ökologisch bauen mit Minergie-Eco. Von Heinrich Gugerli, Severin Lenel, Barbara Sintzel und anderen. 160 Seiten; 38 Fr. inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten, Faktor Verlag 2015.
Quelle: Faktor Verlag AG