Die TU Braunschweig hat am Campus Ost die Digital Construction Site (DCS) eröffnet – eine 2.800 Quadratmeter große Forschungsinfrastruktur, auf der neue digitale Technologien für die Baupraxis unter realen Bedingungen getestet werden. Zum Einsatz kommen unter anderem ein großformatiger 3D-Drucker, eine automatisierte Betonmischanlage, mobile Roboter und Trackingsysteme. Die Steuerung erfolgt über ein zentrales Digital Engineering Center. Mit dem Projekt reagiert die Universität auf aktuelle Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Emissionen und Fachkräftemangel. Entwickelt werden datenbasierte, automatisierte Prozesse, die Bauzeiten verkürzen, die Qualität steigern und die Kommunikation vereinfachen.
Die DCS wurde gemeinsam mit Industriepartnern konzipiert und umfasst digitale Prozessketten von der Planung bis zur Umsetzung. Das sechseinhalb Meter hohe 3D-Druckportal ist eine technologische Neuentwicklung. Es ermöglicht ressourcenschonendes Bauen durch gezielten Materialeinsatz. Trackingsysteme und Sensoren dokumentieren Baufortschritt, Umwelteinflüsse und Abweichungen von digitalen Plänen. Die Verknüpfung aller Prozessdaten in Echtzeit erlaubt eine präzise Steuerung und Auswertung. Die Forschungsplattform richtet sich an Bauunternehmen, die digitale Methoden in ihre Praxis überführen wollen.
Die Digital Construction Site soll als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Bauwirtschaft wirken. Unternehmen erhalten die Möglichkeit, neue Technologien zu testen und gemeinsam mit der TU an zukunftsfähigen Bauprozessen zu arbeiten. Ziel ist es, praxisnahe Forschungsergebnisse bereitzustellen, die sich direkt in Bauprojekte übertragen lassen. Damit leistet die TU Braunschweig einen Beitrag zur Modernisierung der Bauindustrie – mit Fokus auf Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit.