Kostspielige und umweltschädliche Importe fossiler Energien kommen Entwicklungs-und Schwellenländer ebenso wie Industriestaaten teuer zu stehen. Wie aus aktuellen Daten der Welthandelsorganisation (WTO) hervorgeht, belief sich im vergangenen Jahr der Import von Brennstoffen global auf 3.150 Milliarden US-Dollar. Das waren trotz niedriger Ölpreise im zweiten Halbjahr nur knapp 7 Prozent weniger als im Vorjahr. „Ein Umstieg auf Erneuerbare Energien erspart teure Importe, entlastet die öffentlichen Haushalte und die Umwelt“, betont der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer. Die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffimporten ist für viele Schwellen- und Entwicklungsländer besonders schmerzhaft. So entfiel in Indien 2014 fast ein Viertel der gesamten Ausgaben im Warenimport auf fossile Brennstoffe. Im benachbarten Pakistan waren es sogar rund 30 Prozent, in China 14 Prozent. In Deutschland erreichte der Anteil immerhin noch 9 Prozent. Bei diesen Werten handelt es sich jeweils um den Nettoimport, Re-Exporte fossiler Brennstoffe sind also bereits abgezogen. Um die Handelsbilanz vieler weiterer Staaten ist es ähnlich schlecht bestellt, und das, obwohl die Erdölpreise im zweiten Halbjahr 2014 massiv sanken. „Zwar werden die niedrigeren Ölpreise 2015 den nominalen Wert der fossilen Importe voraussichtlich senken. Investoren und Staaten tun aber gut daran, weiterhin verstärkt in Erneuerbare Energien zu investieren, um ihre Handelsbilanz und die Umwelt zu schonen“, betont AEE-Geschäftsführer Vohrer.
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