Saastal-Visionen

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Konferenzen und Messen

Letzten Frühling befassten sich rund 60 Studierende am Departement Architektur der ETH Zürich mit der Zukunft des Saastals. Unter der Leitung von Prof. Andrea Deplazes und Oberassistent Andreas Kohne wurden auf Anregung der Friends of Saas-Fee Szenarien und Fallstudien ausgearbeitet. Dazu wurden Standorte für Projekte ausgewählt, die durch lokale Kenner der Verhältnisse vorgeschlagen wurden und eine bedeutende Rolle in der Weiterentwicklung des Saastals spielen könnten. Ausgangslage für die Semesterarbeiten ist die Vision „Monte-Rosa-Tour“, die unabhängig von den Ausbauplänen der Bergbahnen Saastal AG entwickelt wurde. Bei der „Monte-Rosa-Tour“ soll längerfristig ein grenzüberschreitender Verbund mit den Wintersportdestinationen Zermatt, Breuil Cervinia, dem Skigebiet Monte Rosa und Macugnaga entstehen, und ein mehrtägiges Skivergnügen rund um das Monte-Rosa-Massiv möglich werden. Für Saas-Fee bedeutet dies eine Entwicklung und Ausdehnung der Anlagen in Richtung Süden, womit in Zukunft auch in den Monaten Dezember und Januar Skifahren in der Sonne möglich sein soll. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der Semesteraufgabe an sieben verschiedenen Standorten Projekte entwickelt: Am Allalinpass im Süden, der durch eine Verlängerung der Metro-Alpin vom Mittelallalin erreicht werden soll, entstanden Projekte für ein neues Panoramarestaurant. Am nördlichen Ende des Mattmarksees, von wo aus eine neue Zubringerbahn zum Mittelallalin denkbar wäre, wurden Projekte für ein Riders Palace ausgearbeitet. Auf dem Mittelallalin, der neu zur Drehscheibe und zum Umsteigeort werden könnte, wurden Ideen für ein neues Stationsgebäude entworfen. In Saas-Grund wurden Projekte für ein Sportzentrum aufskizziert und gleichzeitig Überlegungen zu einer neuen Verbindungsbahn nach Saas-Fee geprüft. In Saas-Fee wurde das Thema der Parkierung und des Dorfeinganges genauer untersucht und unterschiedliche Lösungsvorschläge ausgearbeitet. Im Gegensatz zu diesen Standorten, die alle mit Verkehrsmitteln oder Bahnen erschlossen sind, wurden auf dem Schwarzberg und auf dem Allalingletscher Projekte für autarke Berghütten in hochalpiner Umgebung entwickelt, die nur zu Fuss oder per Ski erreichbar sind. Die Resultate in Form von Projektarbeiten zeigen Chancen und Möglichkeiten für das Saastal auf. Der Blick von aussen und die Projektansätze der jungen Generation sollen als Anregungen und Ideenstifter für die Weiterentwicklungen der Region dienen. Einige Ideen und Überlegungen dieser Arbeiten können als Impulse für konkrete Projekte aufgenommen und weiterentwickelt werden. Die anregenden Arbeiten setzen positive Akzente und beweisen, dass es durchaus Visionen für die Zukunft des Saastals gibt.

Eine Auswahl dieser Arbeiten wird an der Ausstellung „Visionen Saastal – Szenarien und Fallstudien von Studierenden der ETH Zürich“ noch bis zum 19. April 2015 in Saas-Fee gezeigt. Grosse Bilder, Pläne und verschiedene Modelle vermitteln dieIdeen und Projektansätze der zukünftigenArchitekten-Generation. Ein Filmbeitrag von Friedrich Burgener wirft einen Blick hinter die Kulissen und zeigt Ausschnitte aus dem Semester und die Entstehungsgeschichte der Projekte. Ergänzend zur Ausstellung kann der Katalog mit Erläuterungen zu den verschiedenen Standorten und Arbeiten erworben werden.

Quelle: ETH Zürich

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