Patent für Luzerner Energiespar-Ventil

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Moderne, gut gedämmte Gebäudehüllen werden von Rohren durchbohrt: Von Toiletten führen Lüftungs- und Dunstrohre aufs Dach, von Flachdächern führen Ablaufrohre das Regenwasser ab. Mit der Luft und dem Wasser entweichen bis zu 15 Prozent der Heizenergie. Diesem Energieverlust sagte der Architekt Giorgio C. Morandini den Kampf an. Im Oktober 2009 reichte seine Firma OEKAG Wasser Technik AG das Patentgesuch für ein Ventil ein, das Funktionsöffnungen auf Gebäuden verschliesst. Nach gut fünf Jahren hat das Europäische Patentamt das Gesuch nun gut geheissen. „Wir isolieren unsere Häuser immer besser – da müssen wir uns auch um den Energieverlust durch die Funktionsöffnungen kümmern“, sagt Giorgio C. Morandini. Er entwickelte in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern eine magnetische Membranklappe aus Silikon. Ein leichter Über- oder Unterdruck im Rohr reicht aus, um die Klappe zu öffnen und Luft durchzulassen.

Das Bundesamt für Energie und die Klimastiftung Schweiz haben die Entwicklung des Ventils finanziell unterstützt. Die Stiftung wurde 2008 als Projekt von der Wirtschaft für die Wirtschaft gegründet. Ihr Ziel ist es, den Klimaschutz im Inland zu fördern und die einheimischen KMU zu stärken. „Das EnergyStop-Ventil war eine der ersten Innovationen, die wir unterstützen konnten“, erzählt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Dass die Erfindung nun das Patent erhält, sei für ihn deshalb ein besonderer Erfolg, sagt er und ergänzt: „Dieses Projekt zeigt, dass in der Schweiz wirklich tolle Ideen für den Klimaschutz entstehen.“ Die Stiftung hat seither weitere 25 Innovationen gefördert und rund 900 KMU mit finanziellen Beiträgen beim Energiesparen unterstützt.

Die Unterstützung durch die Klimastiftung Schweiz und das Bundesamt für Energie ermöglichte eine systematische Produktentwicklung und Langzeituntersuchungen an der Hochschule Luzern. In einem umfassenden Praxistest haben sich die Ventile bewährt. „Der Ventileinbau zahlt sich rasch aus“, unterstreicht Giorgio C. Morandini. Je nach Anzahl und Länge der Funktionsöffnungsleitungen werden bis zu 15 Prozent des Gesamtenergiebedarfs eingespart. „Dadurch entsteht in Europa das Potenzial für eine Einsparung von mehreren Millionen Tonnen CO2“, sagt Vincent Eckert von der Klimastiftung Schweiz.

Quelle: Klimastiftung Schweiz

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