Das Studentenwerk Bielefeld setzte mit der Sanierung des 1969 errichteten Mindener Studentenwohnheims ein hochwertiges und nachhaltiges Konzept um. Nach Wunsch der Planer sollte die Klinkerfassade erneuert oder durch eine keramische Vorhangfassade ersetzt werden. Aufgrund der neuen größeren Fenster schlug das Bielefelder Architekturbu¨ro Crayen + Bergedieck eine Argeton-Fassade aus keramischen Platten vor. Die Elemente können mit einer Unterkonstruktion direkt auf der Hintermauer verankert werden. Die damit mögliche systemoffenen Dämmung verringert den Energieverbrauch im Gebäude.
Durch die Hinterlüftung treten keine feuchtetechnischen Probleme auf. Zusätzlich zeichnet sich gebrannter Ton durch eine lange Lebensdauer aus. Er ist wartungsarm, dadurch wirtschaftlich, veralgt nicht und ist recyclingfähig. 26 Standardfarben, Glasuren, plastische Effekte und selbst Farbverläufe sind möglich. Angelehnt an die Nachbarbebauung kamen auf 1.400 Quadratmetern Fassadenfläche Tampa-Platten zum Einsatz– in Lachs- und Naturrot sowie Rotbraun.
Dank dieses harmonischen Farbentrios „arrangiert“ sich die Fassade gut mit ihrer Umgebung. Die Wienerberger Argeton-Fassade besitzt die Brandschutzklasse A1 und ist somit als nicht brennbar eingestuft. Gleiches gilt für die Dämmung aus 160 Millimeter starker Mineralwolle mit der Wärmeleitgruppe (WLG) 035.
greenbuilding Ausgabe 09/15