Massivholz wird textil

Universität Kassel

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Wie können Textilien aus Massivholz gestaltet und gefertigt werden? Wie können Bauteile mit einem Endlosfaden aus Massivholz textil konstruiert werden? Mit diesen Fragen  beschäftigt sich der Forschungsverbundes TETHOK – Textile Tektonik für den Holzbau an der Universität Kassel. Ziel ist, die hervorragende Ökobilanz und Ästhetik von Massivholz mit den Vorzügen textiler Konstruktionen zu verbinden. Die Vorteile von Textilien liegen in ihrer überragenden Eignung für den Leichtbau, ihren Funktionalisierungs- und Formgebungsmöglichkeiten, ihren hochentwickelten und erprobten Herstellungs- und Verarbeitungstechnologien, sowie  in ihrer seit Jahrtausenden bekannten und immer wieder wandelbaren charakteristischen Ästhetik paralleler und sich überkreuzender Fäden.

Die Kasseler Wissenschaftler und Gestalter um Prof. Heike Klussmann fügen leichte, flexible und zugfeste Flechtweidenschienen mit einem Querschnitt von wenigen Quadratmillimetern  stirnseitig zu einem Endlosfaden. So entsteht einneuartiges Halbzeug für die Weiterverarbeitung zu textilen Strukturen: ein Massivholzmonofil. Das Monofil lässt sich  aufspulen und anschließend mit unterschiedlichen Verarbeitungsverfahren zum Beispiel verknoten, weben, flechten, legen und wickeln. Über den Umbau handwerklicher Geräte, wie einem Webstuhl, wird die Kontrolle über das Materialverhalten gewonnen. Ziel ist die automatisierte Fertigung an  Web- und Flechtmaschinen sowie Leg- und Wickelrobotern.

Die Publikation RETHINKING WOOD – Future Dimensions of Timber Assembly mit dem Buchkapitel Textile Tectonics for  Wood Construction erscheint im Mai 2019 bei BIRKHÄUSER, Hrsg. Markus Hudert/Sven Pfeiffer.

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