Die neue Kletterhalle in Offenbach am Main, realisiert in Ingenieurholzbauweise, zeichnet sich durch ihre schlichte, funktionale Architektur aus. Die Tragkonstruktion besteht aus je zwei Holzfachwerkträgern pro Wand. Diese Stützen wiegen mit 2,6 t ein Fünftel einer vergleichbaren Stahlbetonstütze, haben aber eine höhere Steifigkeit und sind unabhängiger von Bodenverhältnissen. Für die knapp 18 m hohe Pultdachhalle auf einer Grundfläche von 22 mal 26 m kamen rund 150 m³ Brettschichtholz zum Einsatz. Die Kletterhalle erfüllt hohe statische Anforderungen. An ihrer Pultseite hat sie knapp 500 qm Angriffsfläche für Wind. Zusammen mit der Windsogseite kommt der Lastfall „Wind auf Pult“auf ca. 800 qm Fläche, die die Halle wie ein Segel horizontal belasten. 40 t horizontale Last und Lasten aus 2.000 qm Kletterwand wirken hier auf 9 m Höhe ein und werden über das Fachwerk in den Boden geleitet. Zu Baubeginn erfolgte die Fundamentierung als Flächengründung, die der Nutzung angepasst wurde und von der geschickten Lastabtragung profitiert. Trotz der gewaltigen Lasten waren keine zusätzlichen Einzelfundamente nötig. Daraufhin begann der Aufbau des vorgefertigten Holzskeletts. Für den freien Fassadenbereich wurden kostengünstige Sandwichelemente gewählt.
greenbuilding Ausgabe 07-08/15