„Open Data Incubator for Europe” (ODINE): Als erstes deutsches Start-up wurde Green City Solutions für das Inkubationsprogramm des EU-geförderten Projektes ausgewählt.
Green City Solutions ist eines von neun europaweiten Unternehmen, die sich in der dritten Runde für das Accelerator Programm qualifizierten. Deren Produkt, der sogenannte „CityTree“, ist ein freistehendes vertikales Pflanzendisplay, welches die Fähigkeit besitzt, Feinstaub, Stickoxide und dadurch große Mengen an CO2-Äquivalenten aus der Luft zu filtern – und das mit einer Effektivität von 275 normalen städtischen Bäumen. Die eigens entwickelte Internet-der-Dinge-Technologie (IoT) sammelt darüber hinaus Klimadaten, welche mit den Werten zur Luftqualität in Städten kombiniert und erweitert werden können.
Der „Open Data Incubator for Europe“ (ODINE) startet ein Accelerator Programm für kleine und mittlere Unternehmen (SMEs) sowie Start-ups. Ziel ist es, Firmen aus dem Bereich „Open Data” zu unterstützen und europäischen Bürgern zu helfen, nachhaltige Open Data-Unternehmen aufzubauen. Der Inkubator bietet bis zu 100.000 Euro und stellt ein EU-weites Netzwerk bestehend aus Business Angels, VCs und Förderorganisationen. Im Rahmen dessen sollen die Teilnehmer die optimale Unterstützung erfahren, um aus den Daten einen kommerziellen Mehrwert generieren zu können.
Die Europäische Union finanziert den 30-monatigen Inkubator mit rund 8,7 Millionen Euro im Rahmen des Horizon 2020 Forschungs- und Innovationsprogrammes. Für die dritte Runde des ODINE-Inkubationsprogrammes bewarben sich mehr als 120 Projekte europaweit. Im Mai des vergangenen Jahres startete der Accelerator für Open Data-Unternehmen, bis Ende August 2016 sind insgesamt acht Ausschreibungsrunden geplant. Jeder Bewerber wurde diversen Bewertungskriterien unterzogen, so z. B. sowohl hinsichtlich der Stärke und Innovativität der Idee als auch der Nützlichkeit und/oder Erzeugung von Open Data sowie bezüglich des Teams und des Budgets. Die ausgewählten Unternehmen erhalten jeweils bis zu 100.000 Euro der EU-Zuschussfinanzierung. Bis zum Ende des Inkubators sollen so 50-70 Open Data-fokussierte Unternehmen unterstützt und in den Accelerator aufgenommen werden. Zusätzlich zur Finanzierung bietet ODINE den Mitgliedern während der sechsmonatigen Projektphase Zugang zu Peer-Netzwerken, Technik, Datensätzen, Mentoren, Investoren und Mediendienstleistungen.
Open Data-Klimainfrastruktur in Städten
Green City Solutions ist ein Biotech und Internet-der-Dinge (IoT) Start-up und in der Luftreinhaltungs-Branche tätig. Das Dresdner Unternehmen entwickelte eine freistehende Konstruktion, den „CityTree“, die die Fähigkeit spezieller Mooskulturen nutzt, um die Luftverschmutzung in städtischen Gebieten zu reduzieren. Jeder CityTree verfügt über die Umweltleistung von 275 herkömmlichen Stadtbäumen, benötigt dafür jedoch weniger als 1 % der Fläche und keine Bodenverankerung. Die vertikalen Pflanzenfilter besitzen eine Reichweite von bis zu 50 Metern und erfordern aufgrund der IoT-Technologie, der Solarenergie und des Wassertanks nur wenige Stunden Wartungszeit pro Jahr. Das Unternehmen wurde von Dénes Honus, Peter Sänger, Zhengliang Wu und Victor Splittgerber im März 2014 gegründet. Die smarten Lösungen verbinden die wichtigen ökologischen Effekte mit ökonomischen Mehrwerten. Diesbezüglich lassen sich auf dem CityTree visuelle und digitale Informationen implementieren, die eine Einbindung in Marketingmaßnahmen ermöglichen. Integrierte Sitzbänke und das Angebot von Zusatzservices, wie bspw. einem WLAN-Hotspot oder einer E-Bike-Ladestation, erweitern die Einsatzmöglichkeiten der vertikalen Pflanzendisplays.
Die von Green City Solutions eigens entwickelte IoT-Technologie erfasst Daten zu den klimatischen Bedingungen, welche mit den Werten zur Luftqualität der Städte erweitert werden können. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Effektivität der CityTrees in verschiedenen Umgebungen zu überwachen und etwaige Korrelationen mit bereits existierenden Datensätzen von weiteren externen Faktoren zu identifizieren und zu analysieren. Diesbezüglich ermöglichen die Datensammlungen, Zusammenhänge zwischen auftretender Luftverschmutzung und extremen klimatischen Bedingungen bzw. Orten zu entdecken und zu untersuchen. In einem nächsten Schritt kann dann die Wirkung jedes Pflanzenfilters und alternativer Lösungsansätze auf dessen Umgebung in einer Web-Anwendung visualisiert werden.
Zhengliang Wu, CIO und Mitgründer von Green City Solutions, kommentierte: „Wir sind sehr erfreut, eines der ausgewählten Unternehmen zu sein und nun diese Unterstützung zu erfahren. Wir freuen uns, dass die Jury den Wert unseres Produktes erkannte und würdigte.”
Green City Solutions erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde im Oktober 2014 von der EU-Organisation Climate-KIC zu einem der vier besten CleanTech Start-ups Europas gewählt. Im September 2015 erhielt Green City Solutions als eines von acht Start-ups weltweit die Möglichkeit, am ersten Infiniti Accelerator von Nest teilzunehmen. Darüber hinaus wurde das Start-up im Rahmen der Innovation Grand Challenge auf dem IoT World Forum in Dubai als eines der drei besten Internet-der-Dinge Unternehmen der Welt geehrt und gewann auf der Bitkom hub conference in Berlin die Kategorie „IoT“ im Rahmen des Innovator’s Pitch.