Laut einer aktuellen Studie im Auftrag der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie, kostet energieeffizientes Bauen genauso wenig wie „normales“ Bauen. In der empirischen Untersuchung hat das Büro „F + B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt“ die Baukosten von 4.780 Wohneinheiten im öffentlich geförderten Wohnungsbau in Hamburg aus vier Jahren verglichen.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie: „ Wir brauchen in Hamburg bezahlbare Wohnungen und eine Diskussion über preiswerte Baukosten. Mit den Ergebnissen dieser Studie wissen wir heute, dass der Vorwurf an die energetischen Vorgaben falsch ist: Energiesparende Häuser sind nicht zwangsläufig teurer. Das bedeutet, dass unsere Klimaschutzziele und preiswertes Wohnen keinen Widerspruch darstellen.“
Peter-M. Friemert, Geschäftsführer der ZEBAU GmbH: „Die Untersuchung belegt, dass sich ein unmittelbarer Zusammenhang von energieeffizientem Bauen und Kostensteigerungen im geförderten Wohnungsbau Hamburgs aus den vergangenen Jahren nicht herleiten lässt. Das ist für alle eine sehr positive Nachricht, die mit den Irrtümern, dass energieeffizientes Bauen stets mit Mehrkosten verbunden sei, nun aufräumt.“
Dr. Peter Krämer, Abteilung Energie - Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie, wird bei der „Effiziente Gebäude 2016“ am 29. September 2016 in Kiel die Ergebnisse der Studie vorstellen. Die Erkenntnisse der Studie werden jetzt auch in der Abschlussdiskussion der Veranstaltung ein zentrales Thema werden.
Weitere Referenten präsentieren Beispielprojekte zu energieeffizientem Bauen auf Gebäude- und Quartiersebene. Nach einem kurzen Blick auf energieeffizientes Bauen in Kiel, mit Bürgermeister Peter Todeskino berichtet Architekt Lars Beckmannshagen (ZEBAU GmbH) über die Erfahrungen aus dem nationalen Netzwerk Effizienzhaus Plus. Der Wiener Architekt Georg W. Reinberg diskutiert an realen Beispielen die Frage, wie energieeffizient ökologische Architektur und Gebäudetechnik sein können. Peter Andreas Sattrup (Danish Association of Architectural Firms, Kopenhagen) betrachtet nicht nur konstruktive und technische Aspekte der Architektur, sondern auch Wohngesundheit und Wohnkomfort.
Nachmittags folgen in parallelen Foren Vorträge zu Themen wie: Sanierung und Aufstockung von Wohngebäuden, Innovationen in Bau und Technik, Einfluss des Nutzerverhaltens sowie Erfahrungen aus dem laufendem Betrieb effizienter Gebäude unter anderem von Bildungsbauten sowie die erneuerbare Energieversorgung ganzer Quartiere. In einer begleitenden Ausstellung können sich die Teilnehmer über Projektentwicklungen und Innovationen bei Marktpartnern informieren.
Zum Abschluss der Konferenz gehen Experten aus Politik und Planung in der Podiumsdiskussion „Effizientes Bauen muss (nicht) teuer sein!?“ der Frage auf den Grund, wie den Baukostensteigerungen begegnet werden kann und welche Rezepte es in Dänemark und Österreich dazu gibt.
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