Die ersten Brennstoffzellenfahrzeuge gehen in Kürze in den Verkauf. Aber die Infrastruktur ist noch nicht ausreichend auf diesen Schritt vorbereitet, auch fehlt bei vielen Personen noch das notwendige Wissen – bei Verbrauchern und anderen Interessensgruppen. Deshalb bezieht das Forschungsprojekt HyTrustPlus Ideen, Erwartungen und Gestaltungspotentiale gesellschaftlicher Akteure in den Aufbau der Wasserstoffökonomie ein. Dadurch soll der technologische Systemwechsel zur Brennstoffzellentechnologie konzeptionell vorbereitet und gestaltet werden. Im Projekt sollen Geschäfts- und Beteiligungsmodelle für relevante Stakeholder aus Industrie, Politik, Verbänden sowie aus der lokalen Zivilgesellschaft entwickelt werden. Außerdem soll ein gesellschaftliches Themenbewusstsein zur Wasserstoffmobilität und -ökonomie sowie notwendige Aufklärungsarbeit geleistet werden, um den Systemwechsel vorzubereiten.
Dabei setzt das Forschungsprojekt HyTrustPLus auf dem Projekt „HyTrust – Auf dem Weg in die Wasserstoffgesellschaft“ auf. Es untersuchte von 2009 bis 2013 die gesellschaftlichen Auswirkungen der Einführung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mobilitätssektor. Im Fokus des Projektes standen die Akzeptanz und das Vertrauen der Bevölkerung gegenüber Technologie und Betreibern. Der Einbezug und die Befragung von über 2.500 potentiellen Nutzern und Stakeholdern zeigten ein hohes Maß an Offenheit und Zustimmung in der Bevölkerung gegenüber der Wasserstoffmobilität. Etwaige Sicherheitsbedenken spielten hingegen keine zentrale Rolle, wie sich immer wieder bestätigte. Die Untersuchungen zeigten aber auch einen Mangel an massenwirksamen Leitbildern und die zu geringe Berücksichtigung von kulturellen und sozialen Faktoren bei der Marktvorbereitung. Aus diesem Grund wurde im September 2014 das Nachfolgeprojekt HyTrustPlus gestartet, das die gesammelten Erfahrungen aufgreift und die Untersuchungen vertiefend weiterführt. Es wird gGefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Das Projekt hat eine Laufzeit bis Ende 2016. Mit ersten Zwischenergebnissen ist im März 2015 zu rechnen.