Ulmer Kienlesbergbrücke ausgezeichnet
Als Siegerprojekt des als Staatspreis bedeutendsten Preises für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in Deutschland wurde die Kienlesbergbrücke in Ulm ausgewählt. Die Konzeptidee stammt vom Büro KREBS + KIEFER Ingenieure GmbH aus Karlsruhe in Zusammenarbeit mit Knight Architects, Großbritannien. Bauherr sind die Stadtwerke Ulm. Die Entscheidung hatte die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Werner Sobek bereits im Sommer getroffen. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnte die Verleihung des Deutschen Ingenieurbaupreises 2020 nicht wie geplant als Festveranstaltung stattfinden. Stattdessen ist ein Filmbeitrag entstanden.
Neben der Preisübergabe durch Anne Katrin Bohle (Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat), Petra Wesseler (Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung) sowie Dr.-Ing. Heinrich Bökamp (Präsident der Bundesingenieurkammer), werden durch Filmbeiträge die Besonderheiten der Projekte veranschaulicht und die Herausforderungen der Planung und Umsetzung im Gespräch mit den Preisträgern erläutert.
Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat: „Mit diesem Preis zeichnen wir etwas aus, was oft im Schatten liegt und in seiner Besonderheit nicht sofort erkannt wird. Denn vielen ist nicht bewusst, welche Kreativität, welche Kraft und vor allem welches ungeheure technische Know-How in der Ingenieurarbeit eines Bauwerkes liegt. An der Kienlesbergbrücke werden diese Eigenschaften vorbildlich deutlich.“
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer: „In Ingenieurbauwerken stecken viele tolle Ideen. Das wollen wir mit dem Deutschen Ingenieurpreis in die Öffentlichkeit tragen, auch zu den Menschen, die mit der täglichen Arbeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren bisher wenig zu tun haben. Hierfür ist die Kienlesbergbrücke das beste Beispiel und damit ein ausgezeichnetes Siegerprojekt. Die Kombination aus zweigleisiger Straßenbahnbrücke und breiter Fußgängerbrücke ist nicht nur konstruktiv und gestalterisch großartig umgesetzt. Sie ist auch für die Menschen von großem Nutzen – und das jeden Tag aufs Neue. Genau das ist unsere Botschaft.“
Die Bandbreite der für den Preis 2020 eingereichten Arbeiten war groß. Neben Hochbau- und konstruktiven Ingenieurbauprojekten haben sich die Teilnehmenden auch dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wie Bauen im Bestand und bautechnische Lösungen aus nachwachsenden Rohstoffen gewidmet.
Neben dem Deutschen Ingenieurbaupreis wurden vier Auszeichnungen mit jeweils 5.000 Euro Preisgeld sowie drei Anerkennungen mit je 3.000 Euro vergeben. Ausgezeichnet werden die Bauingenieurinnen und Bauingenieure mit einem Geldpreis sowie einer Urkunde und die Bauherren mit einer Urkunde. Der Preis wird im Zweijahresrhythmus verliehen. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung durchgeführt.
Videos und weitere Informationen
Die Filmbeiträge zum Deutschen Ingenieurbaupreis 2020, der Preisträger sowie weitere Informationen finden Sie unter www.bmi.bund.de/DIBP2020 und unter www.bingk.de.
Der Jury zum Deutschen Ingenieurbaupreis 2020 gehörten an:
• Christine Hammann, Abteilungsleiterin BW im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Berlin
• Dr.-Ing Ralf Ruhnau, für die Bundesingenieurkammer e.V. Berlin
• Prof. Dr.-Ing. Gudrun Djouahra, Saarbrücken
• Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken, München
• Dr.-Ing. Jeannette Ebers-Ernst, Hannover
• Prof. Dr. Dr. E.h. Dr. h.c. Werner Sobek, Stuttgart
• Prof. Dr.-Ing. habil. Natalie Stranghöner, Essen
Stellvertretende Jurymitglieder:
• Dr.-Ing. Christian Müller, Berlin
• Petra Wesseler, Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Berlin
Ergebnisse der Jurysitzung vom 21. August 2020:
Deutscher Ingenieurbaupreis 2020 (30.000 Euro):
Projekt: Kienlesbergbrücke, Ulm
Ingenieurbüro: KREBS + KIEFER Ingenieure GmbH, Karlsruhe
Bauherr: SWU Verkehr GmbH, Ulm
Auszeichnungen (5.000 Euro):
Projekt: U-Bahn-Haltestelle Elbbrücken, Hamburg
Ingenieurbüro: schlaich bergermann partner, Stuttgart
Bauherr: Hamburger Hochbahn AG, Hamburg
Projekt: LYNAR – 7-Geschossiger Holzneubau, Berlin
Ingenieurbüro: schäferwennigerprojekt gmbh, Berlin
Bauherr: Wohnungsbaug
Projekt: Holzschale Synagoge, Regensburg
Ingenieurbüro: Dr. Gollwitzer – Dr. Linse Ingenieure mbH, München
Bauherr: Jüdische Gemeinde Regensburg
Projekt: Rückbau der Lahntalbrücke Limburg, Limburg an der Lahn
Ingenieurbüro: MKP GmbH, Hannover
Bauherr: DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und –bau GmbH in Vertretung des Landes Hessen für die Bundesrepublik Deutschland, Berlin
Anerkennungen (3.000 Euro):Projekt: Holzhaus Leipzig-LindenauIngenieurbüro: HÜLS Ingenieure, Blankenfelde-MahlowBauherr: Baugemeinschaft Z8 GbRProjekt: Ertüchtigung Rheinbrücke Maxau, Karlsruhe-MaxauIngenieurbüro: Ingenieurgruppe Bauen, KarlsruheBauherr: Regierungspräsidium KarlsruheProjekt: Erneuerung der Eisenbahnüberführung Lange-Feld-Straße, HannoverIngenieurbüro: MKP GmbH, HannoverBauherr: DB Netz AG