Editorial: Das Ganze denken

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green BUILDING 10/2014

Das Quartier, die Siedlung, der Stadtteil rücken immer häufiger in den Fokus der Planer. Als es begann, damals, mit den ersten Idealisten, die sich für erneuerbare Energien stark machten und nicht nur ihre Häuser konsequent dämmten, sondern auch – oft selbst gebaute – Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen installierten, da war die Energieversorgung noch geprägt von großen Kraftwerken, die ihren Strom über weite Strecken lieferten. Für die Wärmeerzeugung gab es Öl, seltener auch Gas, vereinzelt Holz. All das gibt es noch immer – aber die Entwicklung geht in eine andere Richtung und die Netzlandschaft verändert sich Schritt für Schritt. Dezentralität ist ein wichtiges Thema. Bauherren schließen sich zusammen, Genossenschaften, Immobilienentwickler und Kommunen erarbeiten Konzepte, die auf Quartiersebene funktionieren. Mit der Sicherheit, die das „große“ Versorgungsnetz als „Backup-Lösung“gibt, aber eben auch mit dem deutlichen Bestreben, auf eine autarke Versorgung hinzuarbeiten.

Die Technologien zur Erzeugung und effizienten Verteilung von Strom und Wärme auch in kleinen Netzen sind vorhanden und zeigen vielerorts, dass sie funktionieren. Eines der großen Probleme stellt momentan noch die Speicherung von Energie dar. Für Wärme sind Wassertanks eine gute Lösung, beim Strom – mithin die wertvollste, weil vielfältig nutzbare Energieform – ist das schon schwieriger. Häufig wird darauf gesetzt, Elektro-Fahrzeuge als Zwischenspeicher heran zu ziehen. Die kompromisslose Alltagstauglichkeit muss dieses Konzept allerdings erst noch unter Beweis stellen. Ansätze dazu gibt es einige, wie wir auch in dieser Ausgabe von greenbuilding zeigen. Aber ob diese Prototypen, diese Pionier-Projekte jemals Standard werden? Obwohl – genau das haben wir uns vor 20 oder 30 Jahren doch auch gefragt, als diese „Ökos“ ihre heizkörperähnlichen Kästen auf die Dächer geschraubt haben.

Und heute? Heute ist genau diese Technologie Teil der Lösung der weltweiten Energie- und Klimaprobleme. Insofern können wir vermutlich darauf vertrauen, dass auch die Themen Dezentralität und Speicherung in wenigen Jahren keine Probleme mehr sind, sondern selbstverständlicher Teil einer zukunftsfähigen und sicheren Energieversorgung.

Harald Link
redaktion(at)greenbuilding-magazin.de

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