Die Zukunft des Betonbaus
Das Fachprogramm startete mit einer Diskussion zum Thema „Die Zukunft des Betonbaus“. Hier diskutierten Dr. Matthias Jacob, DBV-Vorsitzender, und Helena Felixberger auf dem Podium mit ihren Gästen die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze:
Thorsten Hahn, Vorsitzender der Geschäftsführung der Holcim (Deutschland) GmbH, wünscht sich mehr Innovationsfreundlichkeit. Er appellierte an Auftraggeber, mehr kreislaufgerechte Lösungen anzufragen. Denn Nachfrage schaffe Wettbewerb und damit gute Lösungen.
Dr. Stefanie Weidner, Vorständin bei Werner Sobek AG, fordert mehr Mut und ein neues Mindset. Hemmnisse und Vorbehalte gegenüber Innovationen und neuen Technologien müssten überwunden werden. Sie wünscht sich integrale Planungsprozesse, damit alle Disziplinen Hand in Hand zusammenarbeiten. Hier sieht sie ein großes Potenzial für mehr Zukunftsfähigkeit.
Dr. Dennis Backwinkel, Geschäftsführer der BVG Projekt GmbH, zeigte sich überzeugt, dass in naher Zukunft „Nachhaltigkeit“ eine Selbstverständlichkeit sein wird. Hierfür fordert er einen stärkeren Wissenstransfer. Denn nur wenn Auftraggeber innovative und klimafreundliche Lösungen kennen, könnten sie diese auch bestellen.
Prof. Christian Glock, Leiter des Instituts für Massivbau an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, ist überzeugt, dass alle Hebel genutzt werden müssen, um klimaneutral zu werden – angefangen bei mehr Materialeffizienz über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung, der Steigerung der Präzision bis hin zum Recycling. Nicht eine Lösung allein, sondern viele Lösungen im Zusammenspiel brächten den Erfolg.
Zukunftsthemen der Baubranche
In zehn Foren diskutierten Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft über wegweisende Entwicklungen und Herausforderungen, welche die Zukunft der Bauwirtschaft entscheidend prägen.
Die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Klimaschutz“ standen im Mittelpunkt der Foren zu nachhaltigem Planen und Bauen, Bauen im Bestand und zirkulärem Bauen, Energiewende sowie innovativen Baustoffen und Bauverfahren zur CO₂-Vermeidung/-Reduzierung.
Auch Zukunftstechnologien und die Digitalisierung spielten eine zentrale Rolle, von Künstlicher Intelligenz, Sensorik und Robotik über die Digitalisierung in Planung und Bauausführung bis hin zu Innovationen in Forschung, Regelwerken und Praxis.
Darüber hinaus war der Infrastrukturbau ein weiterer Schwerpunkt und wurde unter den Aspekten „Starke Schiene“, neue Wege sowie besondere Herausforderungen intensiv beleuchtet.
Mehr als 40 Aussteller stellten Innovationen, Produkte und Dienstleistungen von modernster Bautechnik über nachhaltige Materialien bis hin zu digitalen Lösungen vor, z. B. zu den Themen wirtschaftliches und nachhaltiges Bauen im Bestand, Bauwerksverstärkung unter laufendem Betrieb und Cyberrisiken in der Bauindustrie. Der DBV beantwortete Fragen zur neuen DIN 1045/BBQ und stellte den aktuellen Stand der zweiten Generation des Eurocode 2 vor.
Getreu dem Motto „Impulse. Ideen. Innovationskraft.“ konnten durch die Impulse Ideen entwickelt und die Lösungskompetenz für Zukunftsfragen von Ingenieurinnen und Ingenieuren bewiesen werden.
Der nächste Deutsche Bautechnik-Tag findet am 18. und 19. März 2027 in Hamburg statt: https://bautechniktag.de/