Gegründet wurde die Kammer im Jahr 1995. Damals ging es zunächst vor allem um die Prüfung der Qualifikation der Ingenieurinnen und Ingenieuren und darum, die Qualität des Planens und Bauens zu sichern. Weiterhin spielen lebenslange Qualifizierung der Mitglieder eine wichtige Rolle in der Kammerarbeit. Das Bremische Ingenieurgesetz, das gleichzeitig Grundlage und Handlungsleitfaden für die Kammer und ihre Mitglieder ist, bleibt bis heute ein Verbraucherschutzgesetz.
Die Ingenieurkammer engagiert sich intensiv für die Belange ihrer Mitglieder in der Berufsausübung, beispielweise bei Honorarfragen, und wirkt als Träger öffentlicher Belange regelmäßig an Gesetzgebungsverfahren mit. Zudem beteiligt sich die Kammer aktiv an der öffentlichen Diskussion zum klimagerechten, sozial gerechten und nachhaltigen Bauen sowie der Verkehrswende.
Der Beratende Ingenieur und Präsident der Ingenieurkammer Bremen, Torsten Sasse, wies deutlich auf die Herausforderungen für Ingenieurbüros im Bauwesen hin. „In keiner anderen Ingenieursparte ist der Fachkräftemangel so anhaltend deutlich wie im Baubereich zu spüren“, so Sasse. „Wir brauchen eine belastbare und konkurrenzfähige Honorierung, um im Wettbewerb um kluge Köpfe mit anderen Ingenieursparten mithalten zu können. Die schon weit fortgeschrittene Novellierung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure muss daher kurzfristig fortgeführt werden“, forderte Sasse.
Die Kammer ist gleichzeitig enger Partner von Politik und Verwaltung. Gemeinsames Ziel ist es, die Qualität des Planungs- und Baugeschehens zu fördern, zwischen den Beteiligten ein transparentes Vorgehen zu ermöglichen sowie durch fachlichen und sachlichen Dialog die Planungs- und- Abstimmungsprozesse zu beschleunigen.
Der Präsident der Bundesingenieurkammer Dr.-Ing. Heinrich Bökamp sagte in seiner Rede „Wir gratulieren der Ingenieurkammer der Freien Hansestadt Bremen zu ihrem 30. Kammergeburtstag. Zwar ist die Bremer Kammer die zweitjüngste Ingenieurkammer in Deutschland, sie ist aber seit Anbeginn eine überaus wichtige Mitgestalterin der berufspolitischen Rahmenbedingungen für Ingenieurinnen und Ingenieure in ganz Deutschland. Viele Impulsgeber kommen und kamen in den letzten Jahren aus Bremen – wir hoffen und setzen darauf, dass das auch künftig so weitergeht. Die Bundesingenieurkammer wünscht daher für die kommenden Jahre und die anstehenden Herausforderungen alles Gute und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!"
Der Präsident der Architektenkammer Bremen, Architekt Oliver Platz, sagte in seinem Grußwort: „Wir – die Ingenieur- wie Architektenkammern – übernehmen Verantwortung für unser Handeln als Berufsstände. Hier im Land Bremen gelingt es uns in den meisten Fällen, gemeinsam und aus fachlicher Perspektive heraus, die Entscheidungsträger unseres Landes zu beraten. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass eine Architektenkammer und eine Ingenieurkammer so eng und konstruktiv zusammenarbeiten, wie wir es in Bremen tun.“
Ingenieurkammer der Freien Hansestadt Bremen: https://www.ikhb.de/