POLITIK - Billigangebote können keine vollwertigen Planungen zeitigen

Mittelstandsfeindliche Praktiken bei der Vergabe von Ingenieurleistungen bedrohen deren Qualität – Jeder Beratende oder selbstständige Ingenieur kennt jene Situationen, die im folgenden Beitrag zum Ausgangspunkt einiger wohl berechtigter Mutmaßungen geno

Exklusiv
Deutsches Ingenieurblatt 01-02/2012
Mittelstandsfeindliche Praktiken bei der Vergabe von Ingenieurleistungen bedrohen deren Qualität – Jeder Beratende oder selbstständige Ingenieur kennt jene Situationen, die im folgenden Beitrag zum Ausgangspunkt einiger wohl berechtigter Mutmaßungen genommen werden: der potenzielle Auftraggeber einer Ingenieurleistung drückt das normale Honorar desjenigen, dessen Bestes er eigentlich haben will, solange herunter, bis der sein Bestes beim besten Willen nicht mehr geben kann; auch der muss ja, um damit auskommen zu können, was er einhalten soll, seine Leistungen so lange erodierend herunterdrücken, bis sein Honorar und seine Leistung wieder zueinander passen. Langfristig und flächendeckend richtet sich diese Drückerei, die der unseligen und gefährlichen "Geiz-ist-geil-Ideologie" anzulasten ist, ganz allgemein und deswegen auch im ganz Konkreten nämlich gegen jene, die das Beste haben müssten, aber nur das Zweitbeste kriegen können, gegen die Auftraggeber selbst.

Bei der Novellierung der HOAI im Jahr 2009 wurden viele Regelungen zur Bemessung der Honorare neu gefasst. Dies nutzend, werden von manchen Auftraggebern neue Wege beschritten, die HOAI wird „kreativ“ angewendet.
Zunehmend wird dabei sowohl von öffentlichen als auch von großen privaten Auftraggebern bei Ausschreibungen und Vergaben von Planungen für Ingenieurbauwerke im Zuge von Streckenplanungen – auch für die Leistungsphasen 3 und 4 der HOAI bei der Objektplanung und für die Leistungsphase 3 bei der Tragwerksplanung – eine Vielzahl von Einzelbauwerken zu einem Gesamtpaket geschnürt.
Diese Vergabepraktiken sind unter anderem aus dem Bestreben zu verstehen, den Koordinierungsaufwand des Auftraggebers zu vermindern, werden aber zusätzlich auch als Begründung benützt, um die anrechenbaren Kosten für unterschiedliche einzelne Bauwerke zu einer Gesamtsumme zusammenzufassen. Durch den degressiven Verlauf der an die Bausummen gekoppelten Honorare sind somit die auf das einzelne Bauwerk entfallenden Honorare deutlich verringert…

Exklusiv

Download
Laden Sie sich diesen geschützten Artikel als Abonnent kostenlos herunter.

  • Einloggen und Artikel kostenlos herunterladen
  • 1,19 € *

Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit „Bauplaner News“, unserem 14-tägigen E-Mail-Service, der Bauingenieur:innen und Planer:innen über die neuesten Entwicklungen informiert.

Erhalten Sie aktuelle Nachrichten aus der Branche, Einblicke aus der Bauforschung und Neuigkeiten aus der Industrie direkt in Ihr E-Mail-Postfach.

Sie können dem Erhalt des Newsletters jederzeit über einen Abmeldelink widersprechen. 

Ihre E-Mail-Adresse wird ausschließlich zur Versendung des Newsletters verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.

Die Datenschutzerklärung des Newsletter-Dienstleisters CleverReach finden Sie hier.

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den 14-tägigen Newsletter "Bauplaner News": 

 

Ähnliche Beiträge

Anzeige


© KOBOLD

Der Gemeinkostenfaktor im Projektcontrolling für Planungsbüros

Wie beeinflusst der Gemeinkostenfaktor den Erfolg von Planungsbüros? Der neueste Artikel auf KBLD.de geht dieser Frage nach und zeigt, wie Büros durch gezielte Anwendung dieses Faktors ihre Rentabilität steigern können. Entdecken Sie praxisnahe Tipps und Strategien, die Ihre Projekte wirtschaftlicher und effizienter machen.     Lesen Sie mehr >>

Anzeige


© POHLCON

Ihre Ideen im Blick. RAPIDOBAT® Schalrohre

Egal ob glatt, quadratisch, sechseckig oder in kreativen Sonderformen – unsere Stützschalungen bieten grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten.

Entdecken Sie unsere vielfältigen Lösungen für mehr Flexibilität.

Lesen Sie mehr >>