Bezug zum historischen Bestand
Das Quartier umfasst eine denkmalgeschützte Kapelle, deren Fassade aus roten, mit Kohle gebrannten Ziegeln die Planer von HPP Architekten bei der Gestaltung des Wohnkomplexes beeinflusste. „Wir wollten eine Fassadengestaltung, die die Geschichte des Ortes respektiert und gleichzeitig moderne Architektur zum Ausdruck bringt“, sagt Thomas Heimowski, Associate Partner HPP Architekten GmbH. „Die denkmalgeschützte Kapelle war der perfekte Ausgangspunkt für unsere Material- und Farbkonzepte.“ Das Planungsteam setzte diese Idee durch drei verschiedene Klinkerriemchen-Sortierungen im Dünnformat um: Liverpool GT, Schleswig GT und Krefeld GT. Die Kombination dieser Sortierungen mit unterschiedlichen Fugenfarben und Rauten-Mustern erzeugte eine differenzierte Gebäudehülle.
Plastische Wirkung durch variable Materialstärken
Die Realisierung dreidimensionaler Reliefs an den Fassaden stellte eine technische Herausforderung dar. Das Klinkerwerk Hagemeister fertigte die Riemchen aus dem ganzen Stein in verschiedenen Stärken. Diese Variation erzeugte trotz geringer Tiefe plastische Fassaden, die dem Gebäude haptische Qualität und räumliche Tiefe verleihen. Die Oberflächenwirkung des Kohlebrands unterstreicht die Materialqualität. Heimowski erklärt: „Die Klinkerriemchen von Hagemeister ermöglichten es uns, die Vision von einer lebendigen, aber harmonischen rötlichen Fassade mit Tiefenwirkung zu realisieren.“
Dauerhafte Lösung für urbane Anforderungen
Die Klinkerfassade erfüllt neben ästhetischen auch funktionale Anforderungen. Im urbanen Umfeld mit hoher Frequentierung und Umweltbelastungen bieten die Riemchen eine dauerhafte und widerstandsfähige Lösung. Das Quartier „maxfrei“ an der Metzer Straße in Düsseldorf-Derendorf zeigt die Verbindung traditioneller Materialien mit zeitgenössischer Gestaltung. (mb)