Das Unternehmen SFS hat mit den Befestigungssystemen BSA und TIA Lösungen für diese bautechnischen Herausforderungen entwickelt.
Die Serienbauweise der WBS 70-Serie basierte auf standardisierten Fertigteilen, die eine schnelle Errichtung großer Wohnquartiere ermöglichten. Diese Bauweise brachte jedoch spezifische bautechnische Besonderheiten mit sich, die sich heute bei Sanierungsmaßnahmen bemerkbar machen. Die Flachdächer zeigen aufgrund ihrer damaligen Konstruktion Anfälligkeit für altersbedingte Schäden und bauphysikalische Defizite. Jahrzehntelange Witterungseinflüsse sowie Materialalterung haben vielerorts die Bausubstanz beeinträchtigt.
Konstruktive Eigenarten der Plattenbauweise
Ein charakteristisches Merkmal vieler dieser Gebäude bildet ein niedriger, nicht begehbarer Hohlraum zwischen der obersten Geschossdecke und der Dachplatte. Ursprünglich für die technische Erschließung und als klimatischer Pufferraum vorgesehen, stellt dieser Bereich heute eine zentrale Herausforderung bei der Sanierung dar. Dicke und Qualität der Betondecke variieren stark. Dies geht auf die damalige zentrale Baustoffversorgung zurück. Aufgrund von Materialengpässen verwendeten die Baubetriebe in den 1970er- und 1980er-Jahren teilweise unterschiedliche Betonqualitäten und Zementsorten. Das führte zu uneinheitlichen Tragstrukturen, deren Zustand heute nur durch eine sorgfältige Begutachtung vor Ort beurteilt werden kann.
Energetische Defizite erfordern neue Ansätze
Die vorhandene Wärmedämmung entspricht in vielen Fällen nicht mehr den heutigen energetischen Anforderungen. Neue Dämmstoffe – häufig in Form von Gefälledämmungen – müssen dauerhaft mit der vorhandenen Unterkonstruktion verbunden werden. Eine individuelle Prüfung bildet die Grundlage für die Planung und die Auswahl geeigneter technischer Lösungen.
Projektspezifische Bemessung als Planungsgrundlage
Die große Vielfalt an Dachaufbauten und die teilweise inhomogene Bausubstanz im Bestand erfordern Lösungen, die sich an unterschiedliche Untergründe und Dämmstärken anpassen lassen. SFS prüft und berechnet jede Anwendung projektspezifisch – basierend auf der vorhandenen Unterkonstruktion, der Dachneigung oder der Dämmstoffdicke. Mit persönlichen Begehungen, Windlastnachweisen und anwendungsspezifischen Tests unterstützt das Unternehmen Architekten und Verarbeiter bereits in der Planungsphase bei der Auswahl geeigneter Befestigungslösungen.
Angepasste Systeme für unterschiedliche Untergründe
Auf Basis dieser Voruntersuchungen kommen angepasste Befestigungssysteme zum Einsatz. Für Dächer mit Stahlprofiltafeln eignet sich das höhenverstellbare BSA-System. Es ermöglicht eine stufenlose Justierung von bis zu 85 Millimetern und sorgt mit einer einheitlichen Setztiefe von 20 Millimetern für eine gleichmäßige Lasteinleitung. Die vormontierte Kombination aus Befestiger und Tülle reduziert dem Hersteller zufolge den Montageaufwand und vereinfacht die Abläufe auf der Baustelle. Das System kann sowohl für Saum- als auch für Feldbefestigungen eingesetzt werden.
Für Flachdächer mit Betonuntergründen steht das TIA-System zur Verfügung. Es ist ebenfalls höhenjustierbar und ermöglicht eine Befestigung von Dämmstoff und Abdichtung – auch bei unebenen oder inhomogenen Untergründen. Die Kombination aus Befestiger und Tülle sorgt für eine stabile Verbindung im Bestand. (mb)