Dämmung oberhalb der Tragkonstruktion
Schaumglas bietet eine Lösung für Flachdächer in Holzbauweise. Das Material weist eine hohe Druckfestigkeit auf und ist sowohl wasserundurchlässig als auch dampfdicht. Die Wärmeleitfähigkeit erreicht bereits 0,037 Watt pro Meter-Kelvin (Bemessungswert) bei einer Druckfestigkeit von 160 Kilopascal (Bemessungswert, stauchungsfrei). Der Dämmstoff bietet der Abdichtung einen dimensionsstabilen Untergrund.
Die Positionierung der Dämmung oberhalb der Holztragkonstruktion hält diese vollständig im warmen und trockenen Innenraumklima. Dadurch minimiert sich das Risiko von Tauwasserbildung und die Tragkonstruktion bleibt langfristig geschützt. Schaumglas verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit selbst im Falle einer Leckage – ein entscheidender Vorteil für die Lebensdauer von Holzkonstruktionen.
Aufbau der Dachkonstruktion
Die Holzkonstruktion bildet die Basis des Dachaufbaus. Sie besteht aus Brettschicht-, Massiv- oder Brettsperrholz, übernimmt die tragende Funktion und muss dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt werden. Auf der Holztragkonstruktion bringen die Handwerker eine Trennlage auf. Diese fungiert als Behelfsabdichtung und ermöglicht Bewegungen der Holzkonstruktion aufgrund von Feuchteschwankungen. Die Trennlage aus Bitumenbahnen wird verdeckt befestigt, die Nähte werden abgedichtet.
Auf diese Trennlage kommt Schaumglas als Dämmung. Die Verklebung ist sowohl mit Heißbitumen als auch mit Kaltkleber möglich. Um eine durchgehende, wärmebrückenfreie Dämmung zu erzielen, verlegen die Handwerker die Dämmplatten vollflächig und mit gefüllten sowie versetzten Fugen. So entsteht eine kompakte, dampfdichte Dämmschicht, in der sich kein Wasser ausbreiten kann.
Darüber befindet sich normalerweise eine zweilagige, bituminöse Abdichtungsschicht. Diese schützt das Dach vor eindringendem Wasser und bildet die äußere, witterungsbeständige Schicht des Dachaufbaus. Sie wird vollflächig mit dem kompakt verklebten Dämmstoffpaket verbunden und verhindert so im Falle einer Beschädigung eine Wasserausbreitung.
Flexible Dachnutzung ohne zusätzliche Unterkonstruktion
Mit Schaumglas lassen sich nahezu alle geplanten Nutzungen der Dachfläche umsetzen: Dachterrasse, Retentionsdach, extensive oder intensive Begrünung, Technikaufstellflächen oder Photovoltaikanlage. Der stauchungsfreie und dimensionsstabile Dämmstoff ermöglicht die Umsetzung all dieser Nutzungen mit nur einem Aufbau. Sowohl in der Planung wie in der Nutzung bleiben Architekten und Bauherren flexibel und können meist ohne aufwändige Unterkonstruktionen und unter Minimierung von Durchdringungen die Anlagen aufbauen und die Nutzungen auf dem Dach unterbringen.
Nicht brennbare Dämmschicht erhöht Sicherheit
Holz als Baustoff bringt zwar zahlreiche Vorteile mit sich, stellt jedoch gleichzeitig hohe Anforderungen an den Brandschutz. Schaumglas erfüllt diese in besonderem Maße: Der Dämmstoff ist als nicht brennbar klassifiziert (Euroklasse A1) und erhöht somit nicht die Brandlast. Anders als viele andere Dämmstoffe setzt Schaumglas im Brandfall weder Rauch noch giftige Gase frei. Dies erleichtert Rettungsarbeiten.
Die kompakte Verlegung des dampfdichten Dämmstoffs verhindert die Weiterleitung von Rauchgasen, und dem Brand steht keine Verbrennungsluft aus dem Dämmpaket zur Verfügung. Selbst bei intensiven Löscharbeiten wird die Dämmebene nicht geflutet. Dies entlastet das Tragwerk. Damit leistet der Dämmstoff einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit von Gebäuden und ihren Nutzern.
Langlebigkeit und Kreislaufwirtschaft
Schaumglas ist eine funktionale und zugleich energieeffiziente Lösung. Der Dämmstoff verwendet Glasscherben als Rohstoff in Kombination mit neuem Glas. Dank seiner extremen Langlebigkeit – wie in der Umwelt-Produktdeklaration (EPD) mit einer Lebensdauer von bis zu 100 Jahren angegeben (gemäß EPD-PCE-20200300-IBB1-EN, veröffentlicht vom IBU) – behält das Material über Generationen hinweg seine ursprünglichen Eigenschaften bei. (mb)