Brandschutz und Gebäudehöhe als zentrale Parameter
Das Bundesbauministerium hat das Projekt im Rahmen des Programms Zukunft Bau mit 225.000 Euro gefördert, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die Arbeit fachlich begleitet.
Die Autoren richten sich besonders an Fachleute in Kommunen sowie in Planungs- und Architekturbüros. Das Dokument zeigt praxisnah, wie Planer Holzbau von Anfang an in städtebauliche Konzepte integrieren können. Der Erfolg von Holzbauprojekten hängt nach Einschätzung der Forscher maßgeblich von frühen Weichenstellungen ab. Wer spezifische und für den Holzbau relevante Anforderungen zum Brandschutz, zur Anzahl der Geschosse und zur Gebäudehöhe bereits im städtebaulichen Entwurf berücksichtigt, vermeidet spätere Hemmnisse.
Vom Sonderfall zur Standardoption
Die Wissenschaftler verfolgen das Ziel, Holzbau als gleichwertige Option in der Stadtplanung zu etablieren. „Klimaschutz, Ressourcennutzung und Wohnraumschaffung sollten zusammengedacht werden. Holzbau bietet hier ein großes Potenzial“, betont Prof. Dr. Annette Hafner von der Ruhr-Universität Bochum. „Damit Städte und Kommunen ihre Klimaziele erreichen, sollten Holzbauquartiere frühzeitig als strategische Option in Planungsprozesse einbezogen werden.“
„Wer das Bauen mit Holz bereits in der Stadtentwicklung mitdenkt, schafft die Grundlage für ressourcenschonende Quartiere und nachhaltiges Bauen im großen Maßstab“, ergänzt BBSR-Expertin Helga Kühnhenrich.
Analyse von 25 realisierten Quartieren
Das Forschungsteam unter der Leitung von Annette Hafner und Prof. Dr. Christa Reicher (RWTH Aachen) analysierte 25 beispielhafte Holzbauquartiere in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit zwanzig bis 1.000 Wohneinheiten. Die Forscher führten Interviews mit Experten und erprobten ihre Erkenntnisse in studentischen Entwürfen. (mb)