Das Stuttgarter Beratungsunternehmen Drees & Sommer übernimmt im Auftrag der Konsortialpartner Luxcara und Hamburger Energiewerke das Projekt-, Bau- und Engineeringmanagement.
Koordination zahlreicher Gewerke erforderlich
Drees & Sommer verantwortet das technische Projekt- und Engineeringmanagement für den 100-MW-Elektrolyseur. Die Aufgabe umfasst die Koordination sämtlicher Gewerke – von der Planungsorganisation über die Ausführung bis zur Vorbereitung der Inbetriebnahme. Alexander Stubinitzky, Head of Hydrogen and Synfuels bei Drees & Sommer, leitet das Team, das die verschiedenen Unternehmen koordiniert, welche die einzelnen Anlagenkomponenten planen.
„Beim Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage geht es um weit mehr als den Elektrolyseur selbst. Wir koordinieren alle Gewerke – vom Hoch- und Tiefbau über Verfahrenstechnik und Elektrotechnik bis hin zur Automatisierung – und stellen sicher, dass Planung, Montage, Qualitätssicherung und Inbetriebnahme nahtlos ineinandergreifen“, erklärt Stubinitzky. „Wir profitieren dabei unmittelbar von unserer Erfahrung aus anderen Großprojekten wie einer 320-Megawatt-Elektrolyseanlage in Emden und einer E-Fuel-Testplattform für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Leuna – etwa bei der Optimierung von Schnittstellen und Abläufen.“
Produktion von 10.000 Tonnen grünem Wasserstoff geplant
Seit Mitte des Jahres laufen auf dem Moorburger Areal vorbereitende Baumaßnahmen für den 100-Megawatt-Elektrolyseur. Die kommerzielle Wasserstoffproduktion soll 2027 beginnen. Die Anlage wird künftig bis zu 10.000 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich erzeugen – vollständig auf Basis erneuerbarer Energien.
Marco Lippeck, Projektleiter bei Drees & Sommer, betont die Bedeutung für die Transformation: „Wenn wir CO₂-neutrale Produkte herstellen wollen, müssen auch Lieferketten und Produktion CO₂-neutral werden. Gerade in energieintensiven Branchen wie Industrie und Verkehr ist Wasserstoff eine Schlüsseltechnologie, um Emissionen zu senken. Der HGHH zeigt, wie dieser Wandel gelingen kann.“ Die schnelle Umsetzung spiele eine zentrale Rolle: „Für die Energiewende ist entscheidend, dass Projekte effizient umgesetzt werden. Je schneller Anlagen ans Netz gehen, desto schneller leisten sie ihren Beitrag zur CO₂-Reduktion.“
Förderung als europäisches Interesse
Der HGHH gehört zu den Important Projects of Common European Interest (IPCEI). Die EU-Mitgliedsstaaten fördern diese Vorhaben gezielt, da sie strategische Ziele der Energiewende unterstützen. In Deutschland existieren 62 wasserstoffbezogene IPCEI-Projekte. Der Bund und das jeweilige Bundesland teilen sich die Kosten. (mb)