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Spezialtiefbau für Mixed-Use-Quartier in Berlin-Friedrichshain

Baugrube mit Düsenstrahlsohle und Bohrpfahlwand schützt Baudenkmal

Eine Baugrube mit Düsenstrahlsohle und Bohrpfahlwand schützt ein setzungsempfindliches Baudenkmal beim Neubau des Mixed-Use-Quartiers Forty 4 in Berlin-Friedrichshain. Eine Arbeitsgemeinschaft aus Porr Spezialtiefbau Region Ost und Meyer Erdbau realisiert die anspruchsvolle Baugrubenkonstruktion.
Porr Spezialtiefbau übernimmt die anspruchsvolle Baugrube des Berliner Forty4 in innerstädtischer Lage und setzt dabei auf eine emissionsarme Bauweise. © PORR
Porr Spezialtiefbau übernimmt die anspruchsvolle Baugrube des Berliner Forty4 in innerstädtischer Lage und setzt dabei auf eine emissionsarme Bauweise. © PORR

Parallel übernimmt Porr Hochbau die Funktion des Generalunternehmers, während Porr Spezialtiefbau Planung die Ausführungsplanung verantwortet. Die innerstädtische Lage und die Anforderungen an emissionsarme Bauverfahren prägen die Ausführung des Projekts.

Neun Fassaden an der Mediaspree

Das Quartier Forty 4 interpretiert die urbane Blockrandbebauung zeitgemäß. Neun unterschiedlich gestaltete Fassaden gliedern das Ensemble. Zwei sechsgeschossige Bürohäuser bieten 21.300 Quadratmeter flexible Arbeitsflächen, ergänzt durch ein Hotel und ein Boarding House. Das Konzept integriert betonsparende Deckensysteme, sortenrein recycelbare Infraleichtbeton-Fassaden, Photovoltaik und Regenwasserverdunstung. Die bml Projektentwicklung erhielt für das Projekt das DGNB-Vorzertifikat in Platin.

„Als Inhaber des DGNB Basiszertifikates für nachhaltige Baustellen im Spezialtiefbau unterstützen wir gerne die Zertifizierung des Kunden für sein Gebäude bei der DGNB“, sagt Patrick Günther, Technischer Regionalleiter der Porr Spezialtiefbau Region Ost. „Gleichzeitig freuen wir uns auch, im Schulterschluss das Projekt an unsere Kolleginnen und Kollegen der Porr Hochbau übergeben zu dürfen.“

Die Baugrube wird durch eine Kombination aus Spundwand, Bohrpfahlwand und einer DSV-Dichtsohle wasserdicht ausgeführt. © PORR
Die Baugrube wird durch eine Kombination aus Spundwand, Bohrpfahlwand und einer DSV-Dichtsohle wasserdicht ausgeführt. © PORR

Wasserdichter Bautrog mit kombiniertem Verbausystem

Die Arbeiten im ersten Bauabschnitt laufen derzeit. Die innerstädtische Lage erfordert besondere Sorgfalt beim Schutz der Straßenbeläge vor Schäden durch den Baustellenverkehr. Eine rund 3.500 Quadratmeter große, wasserundurchlässige Dichtsohle entsteht im Düsenstrahlverfahren. Sie verschließt den Bautrog, den eine dreiseitige, 212 Meter lange Spundwandeinfassung und eine rund 1.000 Quadratmeter große, überschnittene Bohrpfahlwand bilden.

Aussteifung zum Schutz des Nachbargebäudes

Die unmittelbare Nähe zu einem setzungsempfindlichen Baudenkmal bestimmt die Konstruktion. Die Bohrpfahlwand erhält über einen Kopfbalken eine zusätzliche Aussteifung mit 19 Reaktionspfählen mit einem Durchmesser von 1.200 Millimetern. Eine Totmannkonstruktion mit Kapselpressen spannt die Bohrpfahlwand vor. Ein umfangreiches Gebäudemonitoring überwacht das Baudenkmal kontinuierlich. Das System erkennt Abweichungen und löst automatische Benachrichtigungen sowie Alarme aus. 63 temporäre Litzenanker verankern die Spundwand. Eine Wasserhaltung leitet das im Trog verbleibende Restwasser kontrolliert ab.

Der ARGE-Partner führt den Aushub der etwa 5,5 Meter tiefen Baugrube durch und übernimmt zudem den Abtransport von rund 20.000 Kubikmetern Erdmaterial. © PORR
Der ARGE-Partner führt den Aushub der etwa 5,5 Meter tiefen Baugrube durch und übernimmt zudem den Abtransport von rund 20.000 Kubikmetern Erdmaterial. © PORR

Aushub und Bodenaufbereitung

Der ARGE-Partner führt den Aushub der rund 5,5 Meter tiefen Baugrube durch und transportiert insgesamt knapp 20.000 Kubikmeter Erdmaterial ab. Das Team beprobt den teilweise belasteten Boden und bereitet ihn in einer Bodenwaschanlage auf. Das Verfahren entfernt Schadstoffe gezielt und verringert die Deponiemenge deutlich. (mb)

www.porr.de

Quelle: Technische Akademie Esslingen e.V.

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