Parallel übernimmt Porr Hochbau die Funktion des Generalunternehmers, während Porr Spezialtiefbau Planung die Ausführungsplanung verantwortet. Die innerstädtische Lage und die Anforderungen an emissionsarme Bauverfahren prägen die Ausführung des Projekts.
Neun Fassaden an der Mediaspree
Das Quartier Forty 4 interpretiert die urbane Blockrandbebauung zeitgemäß. Neun unterschiedlich gestaltete Fassaden gliedern das Ensemble. Zwei sechsgeschossige Bürohäuser bieten 21.300 Quadratmeter flexible Arbeitsflächen, ergänzt durch ein Hotel und ein Boarding House. Das Konzept integriert betonsparende Deckensysteme, sortenrein recycelbare Infraleichtbeton-Fassaden, Photovoltaik und Regenwasserverdunstung. Die bml Projektentwicklung erhielt für das Projekt das DGNB-Vorzertifikat in Platin.
„Als Inhaber des DGNB Basiszertifikates für nachhaltige Baustellen im Spezialtiefbau unterstützen wir gerne die Zertifizierung des Kunden für sein Gebäude bei der DGNB“, sagt Patrick Günther, Technischer Regionalleiter der Porr Spezialtiefbau Region Ost. „Gleichzeitig freuen wir uns auch, im Schulterschluss das Projekt an unsere Kolleginnen und Kollegen der Porr Hochbau übergeben zu dürfen.“

Wasserdichter Bautrog mit kombiniertem Verbausystem
Die Arbeiten im ersten Bauabschnitt laufen derzeit. Die innerstädtische Lage erfordert besondere Sorgfalt beim Schutz der Straßenbeläge vor Schäden durch den Baustellenverkehr. Eine rund 3.500 Quadratmeter große, wasserundurchlässige Dichtsohle entsteht im Düsenstrahlverfahren. Sie verschließt den Bautrog, den eine dreiseitige, 212 Meter lange Spundwandeinfassung und eine rund 1.000 Quadratmeter große, überschnittene Bohrpfahlwand bilden.
Aussteifung zum Schutz des Nachbargebäudes
Die unmittelbare Nähe zu einem setzungsempfindlichen Baudenkmal bestimmt die Konstruktion. Die Bohrpfahlwand erhält über einen Kopfbalken eine zusätzliche Aussteifung mit 19 Reaktionspfählen mit einem Durchmesser von 1.200 Millimetern. Eine Totmannkonstruktion mit Kapselpressen spannt die Bohrpfahlwand vor. Ein umfangreiches Gebäudemonitoring überwacht das Baudenkmal kontinuierlich. Das System erkennt Abweichungen und löst automatische Benachrichtigungen sowie Alarme aus. 63 temporäre Litzenanker verankern die Spundwand. Eine Wasserhaltung leitet das im Trog verbleibende Restwasser kontrolliert ab.

Aushub und Bodenaufbereitung
Der ARGE-Partner führt den Aushub der rund 5,5 Meter tiefen Baugrube durch und transportiert insgesamt knapp 20.000 Kubikmeter Erdmaterial ab. Das Team beprobt den teilweise belasteten Boden und bereitet ihn in einer Bodenwaschanlage auf. Das Verfahren entfernt Schadstoffe gezielt und verringert die Deponiemenge deutlich. (mb)