Zwei Zement-Systeme im Einsatz
Für die ersten beiden Häuser des Referenzprojekts nutzen die Beteiligten den Baustoff evoBuild 3D-Druck, dessen Bindemittel eine CO₂-Reduktion von über 50 Prozent gegenüber Portlandzement erreicht. Beim dritten Gebäude kommt erstmals in Deutschland evoZero zum Einsatz, ein Zement auf Basis von CO₂-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS).
CCS-Technologie aus norwegischem Werk
Die CO₂-Reduktion bei evoZero entsteht durch CO₂-Abscheidetechnologie im Werk Brevik von Heidelberg Materials in Norwegen. Das abgeschiedene CO₂ lagert das Unternehmen dauerhaft im Meeresboden. Kontrollmechanismen gewährleisten, dass jede Tonne abgeschiedenes CO₂ präzise und nur einmalig auf den CO₂-Fußabdruck von evoZero angerechnet wird.

Nachhaltigkeitsziele bis 2030
Heidelberg Materials verfolgt konkrete Nachhaltigkeitsziele: Bis 2030 will das Unternehmen 50 Prozent des Umsatzes mit nachhaltigen Produkten erzielen und die spezifischen Netto-CO₂-Emissionen pro Tonne zementartigem Material auf unter 400 Kilogramm reduzieren. 3D-Baustoffe bilden einen Teil des Portfolios. Das Unternehmen bietet Architekten, Ingenieuren, Herstellern von 3D-Druckern und Bauherren neben Produkten auch technisches Know-how an.
Drei Gebäudegrößen mit sechs bis zwölf Wohneinheiten
Das DREIHAUS-Konzept sieht ein für den 3D-Druck optimiertes, skalierbares Gebäudekonzept für dreigeschossige Mehrfamilienhäuser vor – in den drei Größen S, M und L. Die Mehrfamilienhäuser enthalten zwischen sechs und zwölf Wohneinheiten mit 46 bis 89 Quadratmetern.

Segmentierter Bauprozess beschleunigt Fertigstellung
Die 3D-Druckarbeiten an den drei Mehrfamilienhäusern führt PERI 3D Construction mit einem zwei bis drei Mitarbeiter umfassenden Team durch. „DREIHAUS vereint alles, was wir in unseren bisher 17 umgesetzten 3D-Druckprojekten gelernt haben. Dabei geht es sowohl um durchdachte, für 3D-Druck optimierte Grundrisse als auch um die sinnvolle Integration des 3D-Drucks in den kompletten Bauablauf. Jedes DREIHAUS ist in zwei Segmente unterteilt. Während in einer Hälfte gedruckt wird, wird in der anderen bereits die Decke betoniert. So wachsen die Mehrfamilienhäuser rasend schnell in die Höhe“, erläutert Dr. Fabian Meyer-Brötz, Geschäftsführer der PERI 3D Construction GmbH. „Im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen wird DREIHAUS 30 Prozent schneller und zehn Prozent kostengünstiger fertiggestellt. Diese Werte möchten wir mit diesem Projekt in der Praxis belegen und werden nach Projektabschluss entsprechende Zahlen veröffentlichen.“
Serviced Apartments ab Frühsommer 2026
Im Frühsommer 2026 stellt das Projekt die Gebäude für gewerbliches Wohnen fertig. Der künftige Mieter MyStay Scherer bietet hier das Boarding-House „HEI³ Apartments – Heidelberg hoch drei“ als Serviced Apartments zum Wohnen auf Zeit für Unternehmen und Geschäftsreisende an. (mb)