Die Linak Holding A/S realisiert die Anlage gemeinsam mit der Bitten & Mads Clausen Stiftung, Center Parcs übernimmt den Betrieb. Herzstück bildet der Wasserpark „Aquamundo“ mit mehreren Schwimmbecken und Wasserrutschen im Innen- und Außenbereich. Die drei organisch geformten Baukörper orientieren sich gestalterisch an Meer und Wellen, ein transparentes Dach lässt Tageslicht in die Halle. Die Beteiligten streben eine Gold-Zertifizierung der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) an.
Digitales Gebäudemodell koordiniert individuelle Bauteile
Die geschwungene Formgebung erforderte präzise Planung: Jede Anschlussplatte der Druckstäbe weist unterschiedliche Winkel auf. Building Information Modeling (BIM) und ein digitales Gebäudemodell ermöglichten die millimetergenaue Abstimmung sämtlicher Bauteile. Das 3D-Modell diente der Werk- und Montageplanung sowie der Kollisionsprüfung zwischen den Gewerken.
Plansite erstellte zunächst Konstruktionspläne der Brettschichtholzteile im 3D-Gebäudemodell, die als Basis für Montage- und Werkpläne dienten. Das Unternehmen entwickelte zudem Werkstattzeichnungen und Maschinendaten für Stahl- und Holzbau.
Planung und Ausführung der Tragkonstruktion
Das französische Architekturbüro Art’Ur Architectes aus Bordeaux plante den Wasserpark, ZENI architects aus Aabenraa übernahm die Entwurfsarchitektur. Die dänische Rambøll Group gehört zum Planungsteam. Brüninghoff fertigte die Holz-Stahl-Konstruktion und montierte sie vor Ort. Die Gebäudehülle besteht aus ETFE-Folie, deren geringes Eigengewicht eine schlanke Tragstruktur ermöglicht.
Materialwahl und CO₂-Bilanz
Die Dachkonstruktion kombiniert Brettschichtholz und feuerverzinkten Stahl. Das Holz stammt zu einhundert Prozent aus PEFC-zertifizierten Quellen und reduziert den CO₂-Fußabdruck. Das Partnerwerk in Westerkappeln fertigte die Holzbauteile, die Stahlkomponenten entstanden in der Produktion in Heiden.
Höchste Anforderungen an Korrosionsschutz
Die Nutzung als Schwimmbad verlangt besonderen Korrosionsschutz: Sämtliche Stahlbauteile – Druckrohre, Zugstäbe und Verbindungselemente – müssen der chloridhaltigen Atmosphäre standhalten. Die begrenzte Verfügbarkeit geeigneter Edelstähle und Verbindungsmittel am Markt stellte die Ingenieure vor Probleme. Brüninghoff nutzte spezielle Beschichtungsverfahren und stimmte sich eng mit Zulieferern ab.
Bauvorhaben: Aquamundo, Wasserpark im Nordborg Resort, Dänemark
Bauherr: Linak Holding A/S, Guderup (Dänemark), Bitten & Mads Clausen Stiftung, Nordborg (Dänemark)
Betreiber: Center Parcs Europe N.V., Capelle aan den IJssel, Niederlande
Architektur: Rambøll Group, Kopenhagen (Dänemark); Art’Ur Architectes, Bordeaux (Frankreich), ZENI architects, Aabenraa (Dänemark)
Ausführung Stahl- und Holzkonstruktion: Brüninghoff GmbH & Co. KG, Heiden
Tragwerk, Konstruktion, Holzbauplanung: Plansite integral design & engineering
Bauzeit: August 2024 bis Juni 2025
Montage unter beengten Verhältnissen
Die Montage vor Ort erfolgte parallel zu Arbeiten an Außenpools und Wildwasserbahn bei beengten Platzverhältnissen. Brüninghoff hat ein Hebezeug mit Nivellierung eingesetzt, das die gebogenen Holzbauteile präzise positionierte. (mb)