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Ölkontaminierte Industrieböden dauerhaft sanieren

Reinigungsverfahren und Beschichtungssysteme für belastete Betonflächen

Die Sanierung ölgeschädigter Böden beginnt mit dem vollständigen Rückbau des schadhaften Belags. Betriebe müssen dabei häufig zusätzliche Schäden im Betonuntergrund beheben, bevor sie eine dauerhafte Beschichtung aufbringen können. Ein mehrstufiges Verfahren aus Tiefenreinigung, Grundierung und mehrschichtigem Aufbau gewährleistet die langfristige Haftung auf kontaminiertem Untergrund.
Reinigung: Beim ölverschmutzten Boden (l. o.) ist zunächst die Ölkruste zu entfernen, beispielsweise mit Kugelstrahlen. Öl treibt nach (r. o.), es folgt die Reinigung mit Ölentferner (l. u.). Auf dem Boden bildet sich eine aufsaugbare Schicht, in der das Öl aus den Kapillaren gebunden ist. Nach dem Absaugen der Schicht sind die Kapillare an der Oberfläche ölfrei (r. u.) © Step-Ani-Motion/StoCretec
Reinigung: Beim ölverschmutzten Boden (l. o.) ist zunächst die Ölkruste zu entfernen, beispielsweise mit Kugelstrahlen. Öl treibt nach (r. o.), es folgt die Reinigung mit Ölentferner (l. u.). Auf dem Boden bildet sich eine aufsaugbare Schicht, in der das Öl aus den Kapillaren gebunden ist. Nach dem Absaugen der Schicht sind die Kapillare an der Oberfläche ölfrei (r. u.) © Step-Ani-Motion/StoCretec

Tiefenreinigung entfernt kapillar aufsteigendes Öl

Der Rückbau legt oft Fehlstellen im Beton frei, die Fachbetriebe mit Reparaturmörtel schließen. Die kritische Phase folgt mit der Tiefenreinigung: Kapillar aufsteigendes Öl aus dem Untergrund gefährdet die Haftung jeder neuen Beschichtung. Spezielle Ölentferner durchdringen die Kapillarstruktur des Betons. Die Anwendung erfolgt durch Auftragen und Einbürsten mit Wasser. Die Kapillarwirkung transportiert eingekapselte Mikroölpartikel an die Oberfläche, wo sie als Öl-Schaum-Gemisch mit einem Nasssauger abgesaugt werden.

Grundierung bildet Barriere gegen Ölaufstieg

Auf den mattfeuchten, gereinigten Boden tragen Fachbetriebe die Grundierung mit einem Gummischieber auf. Das Material dringt in die offenen Kapillarstrukturen ein und bildet eine Barriere gegen kapillar aufsteigendes Öl. Diese Methode ermöglicht eine wirtschaftliche Instandsetzung ölverschmutzter Bodenflächen.

Beispiel Halle Baumbach: Der Ölentferner wird mit Wasser in den Boden eingebürstet, das Öl-Schaum-Gemisch anschließend mit einem Nasssauger entfernt. Die Grundierung mit StoPox HVP O erfolgt mittels Gummischieber direkt auf den gereinigten Boden. Sie dient als robuste Barriere gegen kapillar aufsteigendes Öl. Ergebnis: ein neuer Hallenboden – grundiert, gespachtelt, versiegelt und versandet. Er ist rutschfest, chemisch- und mechanisch widerstandsfähig, hoch abriebbeständig und geprüft gegen rückseitige Feuchtebelastung. © StoCretec GmbH
Beispiel Halle Baumbach: Der Ölentferner wird mit Wasser in den Boden eingebürstet, das Öl-Schaum-Gemisch anschließend mit einem Nasssauger entfernt. Die Grundierung mit StoPox HVP O erfolgt mittels Gummischieber direkt auf den gereinigten Boden. Sie dient als robuste Barriere gegen kapillar aufsteigendes Öl. Ergebnis: ein neuer Hallenboden – grundiert, gespachtelt, versiegelt und versandet. Er ist rutschfest, chemisch- und mechanisch widerstandsfähig, hoch abriebbeständig und geprüft gegen rückseitige Feuchtebelastung. © StoCretec GmbH

Mehrschichtiger Aufbau gewährleistet Verschleißfestigkeit

Der neue Boden entsteht in mehreren Schichten. Nach der Grundierung folgt eine Ausgleichsspachtelung. Vollständiges Absanden dieser Schicht erhöht die Rutschhemmung erheblich. Die farbige Versiegelung und eine abschließende transparente Schicht aus seidenmatt aushärtendem Epoxidharz komplettieren den Aufbau. Das System widersteht mechanischen und chemischen Belastungen, weist eine hohe Abriebbeständigkeit auf und verfügt über eine Prüfung gegen rückseitige Feuchtebelastung.

Praxisbeispiel: Stahlverarbeiter saniert 120 Quadratmeter

Baumbach Metall in Effelder produziert Stahlfasern zur Betonbewehrung, Strahlmittel und Stahlschrot. Trotz moderner Produktionstechnik belasten Öle, öliges Kühl- und Schmierwasser sowie andere ölhaltige Flüssigkeiten die Hallenböden kontinuierlich. Der Betrieb ließ in einer Maschinenhalle rund 120 Quadratmeter Boden komplett sanieren. Fenn Bodenbeschichtung aus Schleusingen führte das Projekt durch: Rückbau des Altbelags, Instandsetzung des Untergrunds, Grundierung gegen kapillar aufsteigendes Öl sowie mehrschichtiger Aufbau mit Ausgleichsspachtelung, vollständigem Absanden, farbiger Versiegelung und transparenter Epoxidharzschicht. (mb)

www.stocretec.de

Quell: EIPOS Europäisches Institut für postgraduale Bildung GmbH

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