Der Grund: In der Praxis werden die bestehenden digitalen Tools bislang kaum systematisch miteinander kombiniert. Die daraus abgeleitete These: Ein koordiniertes digitales Verfahren könnte nicht nur Zeit- und Kosteneffizienz steigern, sondern auch die Aussagekraft der Prüfergebnisse deutlich verbessern und fundierte Schadensprognosen ermöglichen.
Das Forschungsprojekt »Immersive Bridge Analytics« (ImBrAs) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Martin Mertens setzt genau hier an. Ziel des Projekts ist es, bestehende digitale Lösungen sinnvoll zu verknüpfen und an einem digitalen Modell zu untersuchen, wie dadurch Bauwerksprüfungen stark optimiert werden können. Zusammengeführt werden die vorhandenen Verfahren am digitalen Zwilling einer realen Brücke. Dabei werden die Ergebnisse laborbasierter Untersuchungen auf ein reales Bauwerk übertragen. Mit Hilfe eines Demonstrators erhalten Anwendende Einblick in die Projektergebnisse – sowohl Bauwerksprüfende im Brückenbau als auch Baulastträger.
Prof. Mertens erläutert: „Die derzeitige rasante Entwicklung digitaler Verfahren in der Bauwerksprüfung und insbesondere deren sinnvolle Verknüpfung bietet Bauwerksprüfenden und Baulastträgern die Möglichkeit, Schäden früh zu erkennen, zu analysieren und weitere Entwicklungen vorauszusehen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für ein effektives und wirtschaftliches Bauwerksmanagement.“
Das Projekt ImBrAs widmet sich der Analyse und Umsetzung effektiver Maßnahmen für einen modernen und zukunftssicheren Erhalt der Verkehrsinfrastruktur. Es wird gefördert im Rahmen des Zukunftspakets leistungsfähige Infrastruktur des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV).
Der Forschungszeitraum erstreckt sich von Februar 2025 bis Januar 2028. Das interdisziplinär besetzte Konsortium vereint Vertreter aus Wissenschaft und Praxis. Mit einem Gesamtvolumen von 2.481.943,40 Euro wird das Projekt zu 77 Prozent aus der Innovationsinitiative mFUND des BMDV gefördert. ImBrAs steht in inhaltlichem Zusammenhang mit weiteren mFUND-Projekten wie nVisDa, DigiOnTrack, Multisens +, Smart Tendon, P-BIM, IDA-KI und AI4INFRA.
Das Forschungskonsortium
- Hochschule Bochum, Prof. Dr.-Ing. Martin Mertens
- Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
- Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT
- Schüßler-Plan Digital GmbH
- HHVISION GmbH & Co KG
- Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen