Modulare Holzkonstruktion in Rekordzeit
Die Konstruktion besteht aus 46 vorgefertigten Holzmodulen – 28 im Erdgeschoss und 18 im Obergeschoss. Diese bilden die funktionalen Bereiche wie Umkleiden, Aufsicht, Technikräume und Sanitäreinrichtungen. Die standardisierten Module messen 3,50 mal 9,90 Meter, Sondermodule ergänzen die Bereiche des Beckens und der Technik. Nach der Rohbaumontage folgt der Innenausbau.
Das Bad verfügt über ein 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen und einem Teilhubboden. Es soll während Sanierungs- oder Neubaumaßnahmen anderer Anlagen Ersatzwasserflächen für Schulen, Vereine und die Bevölkerung bereitstellen.
Planung und Ausführung
Pool out of the Box entwickelte das Projekt, die Architektur stammt von 4a Architekten. Das Holzbauunternehmen Blumer Lehmann, die Kannewischer Ingenieure, Zeller Bäderbau für das Edelstahlbecken sowie Wassertechnik Wertheim wirkten an der Realisierung mit.
Das Hallenbad folgt dem Prinzip der vollständigen Demontierbarkeit bei gleichzeitiger Langlebigkeit. Die Konstruktion lässt sich komplett rückbauen, transportieren und an anderem Standort wieder errichten. Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht kurze Montagezeiten und reduziert den CO₂-Fußabdruck. Das Konzept orientiert sich am Cradle-to-Cradle-Prinzip und erfüllt Nachhaltigkeitsziele der EU.
Holz als konstruktives Element
Die tragende Konstruktion, die Fassaden und die Unterkonstruktion des Edelstahlbeckens bestehen aus Holz. Fassadenelemente, Decken und Installationen sind weitgehend vorgefertigt, teilweise erfolgte der Ausbau bereits im Werk. Sämtliche Module und nahezu alle Bauteile lassen sich nach dem Einsatz wiederverwenden. Diese Bauweise reduziert klimaschädliche Emissionen und ermöglicht einen hohen Recyclinggrad.
Bauherr: Stuttgarter Bäder
Totalübernehmer: Pool out of the Box GmbH
Architekt: 4a Architekten GmbH
Modulbau: Blumer-Lehmann GmbH Holzbau | Engineering, Großenlüder
TGA-Planung: Kannewischer Ingenieurgesellschaft mbH, Baden-Baden
Edelstahlbecken: Zeller Bäderbau GmbH, Heidenheim an der Brenz
Wassertechnik: Wassertechnik Wertheim
Inbetriebnahme und weitere Standorte
Mitte 2026 soll das Bad in Zuffenhausen den Betrieb aufnehmen. Weitere Standorte plant die Landeshauptstadt Stuttgart in Möhringen und Untertürkheim. Das Pilotprojekt in Zuffenhausen ist Teil des IBA’27-Netzes der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart. (mb)