Vom Plattenbau zum Effizienzhaus
Das ursprünglich flachgedeckte Gebäude durchlief eine Komplettsanierung, die weit über übliche Modernisierungsmaßnahmen hinausging. Die Planer reduzierten die Geschosszahl und setzten ein Satteldach auf. Aus ehemals 30 kleinen Wohneinheiten entstanden 18 großzügig geschnittene Apartments. Die Mieter zogen für die Bauzeit aus, was den Architekten freie Hand für den grundlegenden Umbau gab.
Die oberste Geschossdecke erhielt eine vierzig Zentimeter starke Dämmschicht aus Pure Floc von Ursa. Diese Einblasdämmung weist eine Wärmeleitfähigkeit von 0,037 W/(m*K) auf und reduziert Wärmeverluste erheblich. Die geringe Schüttdichte von zwanzig bis 25 Kilogramm pro Kubikmeter ermöglicht eine effiziente Verlegung bei hoher Dämmleistung.

Bauphysik im Fokus: Feuchteschutz und Brandschutz
Pure Floc nimmt keine Luftfeuchtigkeit auf und wirkt diffusionsoffen. Diese Eigenschaft trägt zur Austrocknung möglicher Feuchte in der Konstruktion bei und beugt Schimmelbildung vor. Der Dämmstoff behält über Jahre seine Form und garantiert eine gleichbleibende Dämmleistung. Die europäische Brandschutzklasse A1 bescheinigt dem Material Nicht-Brennbarkeit.
Einblastechnik auf 1.000 Quadratmetern
Das Unternehmen Kematherm Halberstadt führte die Dämmarbeiten im maschinellen Einblasverfahren durch. Diese Technik ermöglicht eine lückenlose Verfüllung auch schwer zugänglicher Bereiche ohne Staubentwicklung. Die Arbeiter konnten die gesamte Fläche von 1.000 Quadratmetern in kurzer Zeit bearbeiten, was den Baufortschritt beschleunigte. Zusätzlich erhielt auch die Kellerdecke eine fachgerechte Dämmung.

Nachhaltigkeit durch Recycling-Material
Der Dämmstoff basiert auf natürlicher Mineralwolle mit einem Recyclingglasanteil von bis zu siebzig Prozent. Pure Floc enthält keine Bindemittel oder Formaldehyd und erfüllt die Anforderungen des Blauen Engels sowie des Zertifikats Eurofins Indoor Air Comfort Gold. Diese Eigenschaften unterstützen eine ressourcenschonende Bauweise und reduzieren CO₂-Emissionen.
Ganzheitliches Energiekonzept
Die Sanierung umfasste weitere Maßnahmen zur Energieoptimierung: Das Gebäude nutzt nun Fernwärme der Halberstadtwerke statt der alten Gasheizung. Eine Solaranlage erzeugt Strom, während Solarthermie die Warmwasserbereitung unterstützt. (mb)