Komplexe Schadstoffe erfordern mehrstufige Behandlung
Deutschlands über 700 Golfplätze bewirtschaften 686.708 Golfspielerinnen und Golfspieler nach Angaben des Deutschen Golf Verbands. Die Greenkeeper pflegen diese Anlagen durch Vertikutieren, Aerifizieren, Besanden und Düngen der Rasenflächen. Golfwagen und Pflegemaschinen reinigen sie anschließend an speziellen Waschplätzen.
Das dabei entstehende Abwasser enthält Öle, Kraftstoffe, Düngemittel, Pestizidrückstände, Reinigungsmittel und Chemikalien sowie organische Materialien wie Grasschnitt, Erde und Sand. Diese Kontamination macht eine Behandlung vor der Ableitung oder Wiederverwendung erforderlich.
Rechtliche Vorgaben verschärfen Anforderungen
Nationale Wassergesetze und Umweltstandards regeln den Umgang mit kontaminiertem Wasser strikt. Golfanlagen müssen zudem teilweise ISO-Normen und ESG-Berichtslinien einhalten. Unbehandelte Einleitung in Boden oder Kanalisation ist unzulässig.
Herkömmliche Waschplätze nutzen versiegelte Oberflächen mit Wasserauffang, Öl-Wasser-Abscheider sowie Schlamm- und Feststoffabscheider. Eine integrierte Aufbereitung mit Wiederverwendung kann jedoch den Gesamtwasserbedarf drastisch senken.
Container-Bauweise ermöglicht flexible Installation
Die GOtec-Anlage baut Dehoust als werkseitig montiertes System auf. Optional liefert das Unternehmen die Technik in Containern von drei bis sechs Metern Länge. Diese Bauweise eignet sich für Außenbereiche mit begrenztem Platz oder fehlenden Gebäuden.
Betreiber können die Anlage mit Photovoltaik-Modulen und Batteriespeichern für energieautarken Betrieb ausrüsten. Eine Fernüberwachung über DehoustConnect ermöglicht permanente Kontrolle der Anlagenperformance.
Vierstufiger Prozess reinigt kontaminiertes Wasser
Nach dem vorgeschalteten Ölabscheider durchläuft das Wasser vier Behandlungsstufen. Die Grobfiltration entfernt zunächst Sand, Erde und Sedimente. Ein integrierter Separator leitet Graspartikel direkt in einen Sammeltank um und verhindert Systemblockaden.
In der biologischen Stufe bauen Abwasserbakterien organische Schmutzstoffe aerobisch ab. Die nachfolgende Ultrafiltration hält Kleinstpartikel, Bakterien und Mikroorganismen durch Membranfilter zurück.
Den Abschluss bildet eine Ozonbehandlung, die Gerüche, Verfärbungen und verbliebene organische Rückstände eliminiert. Das gereinigte Wasser lagert als Betriebswasser bis zur Wiederverwendung.
Kreislaufwirtschaft reduziert Betriebskosten
Das aufbereitete Wasser verwenden Golfanlagen für Gerätereinigung, Bewässerung oder Toilettenspülung. Dies senkt Wasser- und Abwasserkosten erheblich. Zudem erfüllen Betreiber damit Zertifizierungsanforderungen der Golf Environment Organization und ISO 14001.
Dehoust hat für die GOtec-Technologie ein Patent angemeldet. Neben den Waschplatz-Systemen bietet das Unternehmen Grauwasseranlagen für die Aufbereitung von Dusch- und Handwaschbeckenwasser an. (mb)