Die Entwässerungslösung musste einen Wasserstau vollständig ausschließen, um die Statik der auskragenden Stahlbetonkonstruktion nicht zusätzlich zu belasten. Planquadr.at, SORAVIA und Mayweg realisierten das Projekt direkt neben der A1 in Salzburg.
Ellipsoider Baukörper mit weitreichender Auskragung
Das direkt neben der A1 gelegene Gebäude erhielt von den Salzburgern bereits vor seiner Fertigstellung den Spitznamen „Ufo“. Der ellipsoide, umlaufend verglaste Baukörper schwebt auf einem zurückgesetzten Sockelgeschoss. Auf der Erschließungsseite kragt er weit über. Eine abgeschrägte voluminöse Stütze hält ihn und überspannt eine breite Freitreppe aus Naturstein. Auf über zwölftausend Quadratmetern entstanden Arbeitsplätze, ein Marriott Tribute Hotel mit 120 Zimmern sowie Meeting- und Konferenzräume. Das Gebäude beherbergt zudem ein Fitnessstudio.
 
 Umlaufende Terrasse mit Blick auf die Mozartstadt
Die Architekten nutzten den Gebäudeüberstand, um eine großzügige Terrasse komplett um das Gebäude herumzuführen. Sie bietet Ausblick auf Salzburg. Das zurückgesetzte Obergeschoss verleiht dem darauf aufgesetzten Baukörper seinen schwebenden Charakter. Die Entwässerung der Terrasse stellte die Planer vor besondere Anforderungen: Eine Überflutung hätte nicht nur Wasserschäden im Gebäudeinneren verursacht, sondern auch die ausgeklügelte Statik der Stahlbetonkonstruktion zusätzlich belastet.
 
 Rinnensystem in einem Meter Abstand zur Fassade
BG-Graspointner setzt für das Projekt das flexible Rinnensystem BG-FLEX FA ein. Die Fassadenrinne bietet Nennweiten von 150 bis 250 Millimeter sowie unterschiedliche Bauhöhen bis 90 Millimeter. Anders als bei vergleichbaren Projekten sitzt die Entwässerungsrinne bei der Helix nicht direkt an der Fassade. Das darüber liegende auskragende Geschoss schützt diese bereits. Die Entwässerungsrinne liegt ganz außen, in knapp einem Meter Abstand zur polygonal verlaufenden Fassade des darunterliegenden Erdgeschosses. Rund 240 Meter Rinne in 200 Millimeter Nennweite führen inklusive Begleitheizung um das Gebäude. Die Rinne entwässert zirka alle zehn Meter.
 
 Teleskopierbare Revisionsrinnen als Sonderanfertigung
Die unter der Rinne liegenden Dacheinläufe müssen für Wartungs- und Reinigungsarbeiten jederzeit leicht zugänglich bleiben. Standardmäßige Revisionsschächte mit einer quadratischen Rostabdeckung von 400 Millimeter hätten die von den Gestaltern angestrebte durchgängige Entwässerungslinie gestört. Sie sind doppelt so breit wie das Rinnensystem. BG-Graspointner entwickelte deshalb für dieses Projekt eine spezielle Revisionsrinne. Sie ist länglich und in Breite und Abdeckung exakt auf die verwendete BG-FLEX FA abgestimmt. Die Revisionsrinnen sind in ihrer Höhe teleskopierbar und sitzen der Dachabdichtung direkt auf. Seitliche Perforationen ermöglichen den Zufluss von Sickerwasser. Durch ihre vollständige Integration in das Rinnensystem bleiben die Revisionsöffnungen kaum sichtbar. Lediglich an den Befestigungsschrauben der Abdeckgitter erkennt der geschulte Blick die Öffnungen. Insgesamt fertigte der Hersteller 27 dieser Revisionsrinnen speziell für dieses Projekt.
 
 Notüberläufe als zusätzliche Sicherheit
Die Planer statteten jeden Revisionsschacht zusätzlich mit einem Notüberlauf aus, um jegliches Risiko auszuschließen. Dieser garantiert, dass ab einem kritischen Füllstand die Rinnen über ein gesondertes Rohrsystem zusätzlich entwässern. Im Ernstfall leitet das System das Wasser unterhalb des Randstreifens direkt zur Fassade und führt es dort verdeckt in der Fassadenverkleidung ab. Eine große Wasseransammlung auf der Stahlbetondecke beziehungsweise ein Überlaufen der Rinne schließt das System so systemsicher aus. (mb)
 
  
  
  
  
  
  
 