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Entwurf des Infrastruktur-Zukunftsgesetzes

Bundesingenieurkammer: Weniger Bürokratie, mehr Ermessenspielräume nutzen

Das Infrastruktur-Zukunftsgesetz legt die Grundlage für die Modernisierung und nachhaltige Weiterentwicklung der öffentlichen Infrastruktur. Es bündelt Investitionen in Verkehr, Energie, Digitalisierung und kommunale Einrichtungen. Ziel ist es, Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen und langfristig sichere Rahmenbedingungen für öffentliche und private Investitionen zu schaffen. Die Bundesingenieurkammer hat sich gegenüber der Politik zu den bürokratischen Hemmnissen im Verkehrs- und Infrastrukturbau entsprechend positioniert.
Grafik: Infrastrukturatlas | Appenzeller/Hecher/Sack (M) CC-BY-4.0
Grafik: Infrastrukturatlas | Appenzeller/Hecher/Sack (M) CC-BY-4.0

So kritisiert sie, dass der Ausbau und Erhalt der Verkehrs- und Schieneninfrastruktur in Deutschland weniger durch fehlendes Fachwissen als vielmehr durch bürokratische Strukturen, Überregulierung und mangelnde Entscheidungsfreude behindert wird. Bestehende Regelwerke werden häufig ohne Nutzung vorhandener Ermessensspielräume angewendet. Aus Angst vor Haftung und Schuldzuweisungen gilt vielfach das Prinzip „lieber nichts tun als etwas falsch machen“. Dies führt dazu, dass sinnvolle, wirtschaftliche und gemeinwohlorientierte Lösungen unterbleiben, obwohl die Abweichung vom Regelwerk im konkreten Fall fachlich geboten wäre.

Eine wirksame Beschleunigung im Infrastrukturbereich erfordert weniger neue Regeln, sondern mehr Vertrauen, Vereinfachung und Mut zu verantwortungsvollen Entscheidungen.

Grundlegende Maßnahmen aus Sicht der Bundesingenieurkammer:

  • Konsequente Nutzung von Ermessensspielräumen und klare Haftungsregelungen zur Stärkung der Entscheidungssicherheit
  • Bundesweit einheitliche Standards bei Verkehrsführungen, Wasserrecht und Genehmigungsprozessen
  • Stärkung der fachlichen Leitungsebenen und Rückkehr zu ingenieurbasierter Verantwortung
  • Durchgängige Digitalisierung mit einheitlichen Systemen und Zugriff auf Bestandsdaten
  • Fokussierung auf das Allgemeininteresse statt auf Einzel- oder Sonderinteressen

Der Entwurf des Infrastruktur-Zukunftsgesetzes stellt dafür wichtige Weichen. Die Verabschiedung des Gesetzes sollte im nächsten Jahr hohe Priorität erfahren.

Quelle: EIPOS Europäisches Institut für postgraduale Bildung GmbH

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