Energieffiziente Fassaden regeln Tageslicht in Basler Bürotürmen

Dreischichtiger Aufbau ermöglicht wind- und temperaturunabhängige Sonnenschutzsteuerung

Die Versicherungsgesellschaft Helvetia hat ihren Hauptsitz in Basel umfassend neu organisiert und dabei Fassaden mit Schüco-Sonderprofilen verbaut, die maximalen Tageslichteinfall mit kontrolliertem Wärmeeintrag kombinieren. Das Architekturbüro Herzog & de Meuron stellten dem bestehenden Hochhaus aus den 1950er-Jahren einen zweiten, nahezu identischen Turm zur Seite.
In den Attikageschossen unter den Flachdächern bieten Rundumverglasungen mit raumhohen Türen einen Blick auf die Stadt; im Neubau finden Angestellte hier oben informelle Aufenthaltsbereiche. © Zejlko Gataric, Zürich / Schüco International KG
In den Attikageschossen unter den Flachdächern bieten Rundumverglasungen mit raumhohen Türen einen Blick auf die Stadt; im Neubau finden Angestellte hier oben informelle Aufenthaltsbereiche. © Zejlko Gataric, Zürich / Schüco International KG

Die nach Osten und Westen ausgerichteten Fassadenflächen beider Bürotürme bestehen aus Aepli-Air-Control (AAC)-Fassaden mit dreischichtigem Aufbau aus Außenscheibe, beweglichem Sonnenschutz und innenliegender Isolierverglasung. Diese Konstruktion erlaubt eine wind- und temperaturunabhängige Steuerung des Sonnenschutzes. Nach der Fertigstellung des Neubaus erhielt das Bestandsgebäude eine neue Raumorganisation, eine energetische Sanierung und eine Fassade, die dem Neubau entspricht.

Architektonisches Konzept mit Zwillingsturm

Das Rheinknie in Basel vereint Architektur aus verschiedenen Epochen auf engem Raum. Neben mittelalterlicher Bausubstanz und gründerzeitlichen Ensembles prägen Hochhausbauten der Nachkriegsmoderne das Stadtbild. Eine dieser Hochhausscheiben entstand zwischen 1954 und 1956 südlich der St. Alban-Anlage, die im 19. Jahrhundert als Boulevard angelegt wurde. Sie gehört zum Hauptsitz der Helvetia Versicherungen.

Das Gesamtkonzept für den Helvetia Campus umfasst neben den beiden Hochhäusern und einem Auditorium auch die Neugestaltung der Grünflächen sowie die Sanierung und Aufstockung eines weiteren Verwaltungsgebäudes im Süden. Die Stirnseiten der Zwillingstürme zeichnen sich durch große, übereinander angeordnete Rautenfenster aus.

Die verbesserte Tageslichtnutzung gehört zur Einführung eines nachhaltigen Energiemanagements, das auch für den Bestandsbau angewendet wurde. © Zejlko Gataric, Zürich / Schüco International KG
Die verbesserte Tageslichtnutzung gehört zur Einführung eines nachhaltigen Energiemanagements, das auch für den Bestandsbau angewendet wurde. © Zejlko Gataric, Zürich / Schüco International KG

Transparentes Auditorium als Verbindungsbau

Zwischen beiden Gebäuden schiebt sich ein Auditorium, dessen Dach 24 Stützen mit je zwölf Metern Höhe tragen. Das transparente Zwischengebäude öffnet sich zur St. Alban-Anlage und integriert den Helvetia Campus stärker ins Stadtgefüge. Über das Auditorium erschließen sich die beiden Bürohäuser mit insgesamt 1200 Arbeitsplätzen. Die raumhohe Verglasung des Eingangsbereichs sorgt für hohen Tageslichteinfall, zahlreiche Senkklappfenster ermöglichen natürliche Belüftung.

Open-Space-Büros mit optimierter Tageslichttechnik

Die Bürolandschaften folgen dem Open-Space-Konzept. Für ein angenehmes Arbeitsklima war maximaler Tageslichteinfall bei kontrolliertem Wärmeeintrag gefragt. Der dreischichtige Aufbau der AAC-Fassaden mit Sonderprofilen auf Basis Schüco AWS 90.SI ermöglicht die präzise Steuerung des beweglichen Sonnenschutzes zwischen Außenscheibe und innenliegender Isolierverglasung, unabhängig von Wind und Außentemperatur.

Zum Gesamtprojekt des neuen Helvetia Campus gehören neben den beiden Hochhäusern und dem Auditorium auch die Sanierung und Aufstockung eines weiteren Verwaltungsgebäudes im Süden. Für die Fassade der beiden Hochhäuser wie auch des verbindenden Auditoriums wurden die Systeme Schüco ADS 75 HD.HI und Schüco AWS 70.HI verbaut. © Zejlko Gataric, Zürich / Schüco International KG
Zum Gesamtprojekt des neuen Helvetia Campus gehören neben den beiden Hochhäusern und dem Auditorium auch die Sanierung und Aufstockung eines weiteren Verwaltungsgebäudes im Süden. Für die Fassade der beiden Hochhäuser wie auch des verbindenden Auditoriums wurden die Systeme Schüco ADS 75 HD.HI und Schüco AWS 70.HI verbaut. © Zejlko Gataric, Zürich / Schüco International KG

In den Attikageschossen unter den Flachdächern bieten Rundumverglasungen mit raumhohen Schiebefronten weite Ausblicke. Der Neubau beherbergt dort informelle Aufenthaltsbereiche, das sanierte Hochhaus ein öffentlich zugängliches Café.

Energiemanagement und Ressourcenschonung

Die Planer führten für beide Gebäude ein nachhaltiges Energiemanagement ein. Die Wiederverwendung des bestehenden Büroturms spart über 80 Prozent der grauen Energie, die ein vergleichbarer Neubau erfordert hätte. Die Konstruktion berücksichtigt den späteren Rückbau und die Wiederverwendung einzelner Bauteile wie der Turmfassaden.

Bautafel

Anwendungsbereich: Türen, Fenster, AAC-Fassade
Produkte: Schüco ADS 75 HD.HI (Aluminium Door System, Bautiefe: 75 mm, Heavy Duty, High Insulated); Schüco AWS 70.HI (Aluminium Window System, Bautiefe: 70 mm, High Insulated); Sonderprofile auf Basis Schüco AWS 90.SI (Aluminium Window System, Bautiefe: 90 mm, Super Insulated)
Fertigstellung: 2024
Architektur: Herzog & de Meuron, Basel
Metallbau: Aepli Metallbau AG, Gossau; Rapp Architekten AG, Münchenstein
Bauherrschaft: Helvetia Versicherungen, Basel

Das verbindende Auditorium und der zweite Büroturm erhielten die Zertifizierungsstufe Platin nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und der Schweizerischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI). Photovoltaikanlagen mit fast 900 Quadratmetern Fläche auf allen drei Dächern decken einen wesentlichen Teil des Strombedarfs.

Das Energiekonzept nutzt die Nachtauskühlung. Hierfür kamen hochisolierte Aluminiumfenster Schüco AWS 70.HI zum Einsatz. Großformatige, hochisolierte Aluminiumtüren Schüco ADS 75 HD.HI ergänzen das System. (mb)

www.schueco.com

© Foto: Ken Schluchtmann, diephotodesigner.de

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