Aussicht auf Holzhybrid

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Deutsches Ingenieurblatt 3/2024
Der Ersatzneubau auf dem Idarkopf könnte zukünftig als Vorbild für weitere Türme in moderner Holz-Hybridbauweise dienen: Drei Brettschichtholz-Stützen tragen eine Aussichtsplattform in Gestalt eines riesigen Vogelnests, das einen fantastischen Rundumblick ins Edelsteinland bietet.

Im Naturpark Saar-Hunsrück, etwa 200 m nordwestlich des Idarkopfgipfels, steht auf 744 m Höhe seit November 2022 wieder ein Aussichtsturm. Nachdem der alte Turm aus den 1980er Jahren gut vier Jahre zuvor durch einen Brand so stark beschädigt worden war, dass eine Sanierung nicht rentabel gewesen wäre, gab die Nationalparkverbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen den Bau eines neuen Aussichtsturms in Auftrag. Das Ingenieurbüro Miebach aus Lohmar entwickelte daraufhin einen Turm mit einer Gesamthöhe von 31,10 m, dessen Aussichtsplattform einem riesigen Vogelnest in einer Astgabel gleicht. Umgesetzt wurde das Konzept in einer Hybridkonstruktion aus Holz und verzinktem Stahl.
Ein besonderer Fokus lag darin, ein Leuchtturmprojekt zu entwickeln, das eine Umsetzung in moderner, langlebiger Holzbauweise zeigt und für weitere Aussichtsturm-Projekte in seiner technischen Ausführung als Vorbild dienen soll. Hier richteten die Planer ihr Augenmerk vor allem auf die Dauerhaftigkeit des Bauwerks, die durch den konstruktiven Holzschutz des Tragwerks nach dem Prinzip des bauteilbezogenen Holzschutzes in Kombination mit anderen Werkstoffen erreicht wird.

Entwurf mit Höhenkalibrierung
Der neue Turm wurde höher gebaut als der alte, da die Bäume des umgebenden Waldes inzwischen so hoch gewachsen sind, dass mit der alten Turmhöhe von 24 m keine Aussicht über die Baumwipfel hätte erreicht werden können. Für das Mehr an Turmhöhe musste jedoch überprüft werden, wie viel Zusatzlasten durch mehr Höhe das bestehende Fundament, das wiederverwendet werden sollte, aufnehmen kann. Heraus kamen 28 m für die Aussichtsplattform und die erwähnten 31,10 m absolute Höhe an den Stützenköpfen des Aussichtsturms.

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