Kompakte Bauweise auf kleinem Grundstück
Das Baugrundstück am Josefine-Lauterbach-Platz 1 umfasst rund 1.000 Quadratmeter. Diese für Schulbauten untypisch kleine Grundfläche erforderte eine vertikale Entwicklung des Baukörpers. Der sechsgeschossige Bau beherbergt 17 clusterbasierte Klassen für rund 400 Schülerinnen und Schüler. Die Ganztagesvolksschule erreicht eine Höhe von 22 Metern und verfügt über fünf Obergeschosse, ein Dachgeschoss sowie zwei Untergeschosse. Eine 2.300 Quadratmeter große Freifläche westlich des benachbarten Wohnkomplexes „Korso“ teilt sich die Schule mit der angrenzenden Volksschule in der Krieau. Das autofreie Quartierskonzept integriert Grünflächen und einen See in die unmittelbare Umgebung.
Architektonische Gliederung durch Materialwechsel
Architekt Martin Kohlbauer gewann 2016 den Wettbewerb für das Ensemble aus Wohnkomplex und Schulgebäude. Die Fassadengestaltung basiert auf dem Wechsel zwischen auskragenden Riegeln und zurückgesetzten Fugengeschossen. Vorpatiniertes Lärchenholz verkleidet die riegelartigen Geschosse, während die Fugengeschosse als Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt sind. Diese Gliederung reduziert die optische Wahrnehmung der Geschossanzahl. Tiefe vertikale Einschnitte und unterschiedlich hervortretende Gebäudeteile erzeugen den Eindruck gestapelter Volumen.
Der weit zurückspringende, verglaste Haupteingang liegt im Südwesten des Gebäudes. Filigrane Stützen und ein auskragender Überbau kennzeichnen diesen Bereich. Die Schule rahmt das denkmalgeschützte „Zuckerlhaus“, ein historisches Kopfgebäude der ehemaligen Stallungen.
Brandschutz- und Wärmedämmprofile in der Fassade
Zur nördlich verlaufenden U2-Bahnlinie setzte das Planungsteam Profile des Systems Forster Thermfix Vario El90 in Anthrazit ein. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion verbindet Abschnitte mit und ohne brandschutztechnische Anforderungen in einer durchgehenden Fläche. Die pulverbeschichteten Stahlelemente nehmen transparente und opake Füllungen auf. Im Eingangsbereich und zu den Terrassen verwendeten die Planer Portale des Typs Forster Unico, die Anforderungen an Wärmedämmung erfüllen.
Schlanke Brandschutzverglasungen im Innenraum
Rund 40 Brandschutzportale Forster Fuego Light in den Klassifizierungen El30 und El90 gliedern das Gebäudeinnere. Zum Treppenhaus bilden hohe Verglasungen eine innere Fassade, die Tageslicht in die angrenzenden Räume leitet. Flächenbündige Elemente Forster Presto trennen Raumabschlüsse ohne erhöhte Wärmeschutzanforderungen. Architekt Martin Kohlbauer erklärt: „Proportion, Feinheit und Zartheit bestimmten die Wahl der Profile innen wie außen.“
Quartierslösung für Energieversorgung
Das Viertel Zwei nutzt ein Anergienetz für die Energieversorgung. Geothermie, Grundwasser, Abwasser, Abwärme und Photovoltaik decken rund 85 Prozent des Wärme- und Kältebedarfs emissionsfrei. (mb)