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Brandschutzprofile erfüllen gestalterische und technische Vorgaben

Wiener Volksschule im Viertel Zwei setzt auf schlanke Stahl-Glas-Konstruktionen

Schlanke Brandschutzprofile aus Stahl prägen die Architektur der Olly-Schwarz-Schule im Wiener Stadtentwicklungsgebiet Viertel Zwei. Die Pfosten-Riegel-Konstruktionen verbinden technische Anforderungen mit gestalterischen Ansprüchen und bilden einen bewussten Kontrast zu den Holzriegeln der Fassade.
Die Brandschutztüren und -verglasungen Forster Fuego Light erfüllen die bauphysikalischen Anforderungen und fügen sich in das filigrane Erscheinungsbild ein. © Rupert Steiner
Die Brandschutztüren und -verglasungen Forster Fuego Light erfüllen die bauphysikalischen Anforderungen und fügen sich in das filigrane Erscheinungsbild ein. © Rupert Steiner

Kompakte Bauweise auf kleinem Grundstück

Das Baugrundstück am Josefine-Lauterbach-Platz 1 umfasst rund 1.000 Quadratmeter. Diese für Schulbauten untypisch kleine Grundfläche erforderte eine vertikale Entwicklung des Baukörpers. Der sechsgeschossige Bau beherbergt 17 clusterbasierte Klassen für rund 400 Schülerinnen und Schüler. Die Ganztagesvolksschule erreicht eine Höhe von 22 Metern und verfügt über fünf Obergeschosse, ein Dachgeschoss sowie zwei Untergeschosse. Eine 2.300 Quadratmeter große Freifläche westlich des benachbarten Wohnkomplexes „Korso“ teilt sich die Schule mit der angrenzenden Volksschule in der Krieau. Das autofreie Quartierskonzept integriert Grünflächen und einen See in die unmittelbare Umgebung.

Architektonische Gliederung durch Materialwechsel

Architekt Martin Kohlbauer gewann 2016 den Wettbewerb für das Ensemble aus Wohnkomplex und Schulgebäude. Die Fassadengestaltung basiert auf dem Wechsel zwischen auskragenden Riegeln und zurückgesetzten Fugengeschossen. Vorpatiniertes Lärchenholz verkleidet die riegelartigen Geschosse, während die Fugengeschosse als Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt sind. Diese Gliederung reduziert die optische Wahrnehmung der Geschossanzahl. Tiefe vertikale Einschnitte und unterschiedlich hervortretende Gebäudeteile erzeugen den Eindruck gestapelter Volumen.

Die raumhohen Verglasungen Forster Presto schließen zum Treppenhaus ab. Die filigran umrahmten Elemente erlauben Lichteinfall und Durchblicke in die hell gestalteten Räume. © Rupert Steiner
Die raumhohen Verglasungen Forster Presto schließen zum Treppenhaus ab. Die filigran umrahmten Elemente erlauben Lichteinfall und Durchblicke in die hell gestalteten Räume. © Rupert Steiner

Der weit zurückspringende, verglaste Haupteingang liegt im Südwesten des Gebäudes. Filigrane Stützen und ein auskragender Überbau kennzeichnen diesen Bereich. Die Schule rahmt das denkmalgeschützte „Zuckerlhaus“, ein historisches Kopfgebäude der ehemaligen Stallungen.

Brandschutz- und Wärmedämmprofile in der Fassade

Zur nördlich verlaufenden U2-Bahnlinie setzte das Planungsteam Profile des Systems Forster Thermfix Vario El90 in Anthrazit ein. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion verbindet Abschnitte mit und ohne brandschutztechnische Anforderungen in einer durchgehenden Fläche. Die pulverbeschichteten Stahlelemente nehmen transparente und opake Füllungen auf. Im Eingangsbereich und zu den Terrassen verwendeten die Planer Portale des Typs Forster Unico, die Anforderungen an Wärmedämmung erfüllen.

Am südlichen Ende des Viertel Zwei in unmittelbarer Nähe zur U-Bahnstation „Stadion“ bildet der Neubau der Olly-Schwarz-Schule einen Eingang zum Quartier. Ähnlich der städtebaulichen Konzeption am benachbarten „Korso“ erlaubt das Schulgelände einen Übergang in Nord-Süd-Richtung, was die hohe Durchlässigkeit im Quartier gewährleistet. © Rupert Steiner
Am südlichen Ende des Viertel Zwei in unmittelbarer Nähe zur U-Bahnstation „Stadion“ bildet der Neubau der Olly-Schwarz-Schule einen Eingang zum Quartier. Ähnlich der städtebaulichen Konzeption am benachbarten „Korso“ erlaubt das Schulgelände einen Übergang in Nord-Süd-Richtung, was die hohe Durchlässigkeit im Quartier gewährleistet. © Rupert Steiner

Schlanke Brandschutzverglasungen im Innenraum

Rund 40 Brandschutzportale Forster Fuego Light in den Klassifizierungen El30 und El90 gliedern das Gebäudeinnere. Zum Treppenhaus bilden hohe Verglasungen eine innere Fassade, die Tageslicht in die angrenzenden Räume leitet. Flächenbündige Elemente Forster Presto trennen Raumabschlüsse ohne erhöhte Wärmeschutzanforderungen. Architekt Martin Kohlbauer erklärt: „Proportion, Feinheit und Zartheit bestimmten die Wahl der Profile innen wie außen.“

Quartierslösung für Energieversorgung

Das Viertel Zwei nutzt ein Anergienetz für die Energieversorgung. Geothermie, Grundwasser, Abwasser, Abwärme und Photovoltaik decken rund 85 Prozent des Wärme- und Kältebedarfs emissionsfrei. (mb)

www.forstersystems.com

Quelle: Bettina Dessaules | geralt

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