Energetische Modernisierung im Bestand
Die Sanierungsarbeiten umfassten den Austausch veralteter Heizungsanlagen gegen effizientere Systeme sowie die Dämmung der Gebäudehüllen. Zusätzlich erhielten die Wohnhäuser Balkone und Aufzüge. „Die Wohnhäuser wurden in diesem Zuge mit Balkonen und Aufzügen ausgestattet und eine Aufwertung der Außenanlagen realisiert. Um künftig energieeffizientes Wohnen zu ermöglichen, setzte das Projekt auch auf umfängliche energetische Sanierungsarbeiten“, erklärt Projektleiterin Anika Tietje von Drees & Sommer. Die Maßnahmen verbesserten sowohl die Wohnqualität als auch die Barrierefreiheit der Gebäude.
Holzrahmenbau ermöglicht schnelle Aufstockung
Parallel zur Bestandssanierung entstanden 96 zusätzliche Wohnungen direkt auf den bestehenden Gebäuden. „Konzipiert sind die Aufstockungswohnungen in einer Holzrahmenbauweise, was eine verkürzte Bauzeit wie auch Kosteneffizienz gewährleistet“, betont Tietje. Die Holzrahmenelemente fertigten die Handwerker vor der Montage vor, wodurch sich die Bauzeiten um bis zu fünfzig Prozent reduzierten.
Verdichtung ohne Flächenverbrauch
Die Aufstockungsstrategie vermeidet die Versiegelung zusätzlicher Freiflächen. Unbebaute Bereiche bleiben als Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhalten, während Grünflächen mit Baumbestand einen Kühlungseffekt in den Stadtvierteln erzeugen und die Wasserspeicherung im Boden verbessern. Diese Bauweise schafft neuen Wohnraum bei gleichzeitiger Schonung natürlicher Ressourcen.
Bauen im bewohnten Zustand
Sämtliche Arbeiten führten die Handwerker bei laufendem Mietbetrieb durch. Drees & Sommer etablierte ein Mietermanagement mit einer eigenen Mieterzeitung, die über Baufortschritte, anstehende Änderungen und Zwischenergebnisse informierte. „Trotz einiger Umstellungen und Hürden konnten wir das Projekt erfolgreich beenden. Ab jetzt gehen die Bewohnerinnen und Bewohner ihrem Alltag ohne Baustelle vor der Haustüre nach“, umschreibt Tietje die abgeschlossenen Baumaßnahmen.
Trägerwechsel während der Bauphase
Das Projekt startete 2018 unter der Trägerschaft der Adler Real Estate AG. Während der Baumaßnahmen übernahm LEG Wohnen die Quartiere. Drees & Sommer fungierte als zentraler Wissensträger und koordinierte die Übertragung aller relevanten Projektinformationen an die neue Trägerschaft.
Modell für weitere Stadtentwicklungen
Die Quartiersentwicklungen in Göttingen und Wolfsburg zeigen Lösungsansätze für andere Städte mit Wohnraummangel. Solche Projekte verbinden häufig Wohnraum mit Gewerbe, Nahversorgung und sozialen Einrichtungen für verschiedene Altersgruppen. Bestehende Stadtviertel oder Siedlungen bilden dabei die Basis für großflächige Sanierungen, die Raum für neue Elemente im Lebensumfeld schaffen. (mb)