Der Dortmunder Architekt Prof. Eckhard Gerber hat das rund 150 Millionen Euro teure Gebäude entworfen. Die Form des Baukörpers orientiert sich am New Yorker „Flat Iron Building“. Prof. Gerber erklärt: „Die Gebäudeform steht als Metapher für Maternas Weltoffenheit und als eindeutiges Bekenntnis zum Standort Dortmund. Der ungewöhnliche Baukörper, der der Form des Grundstücks geschuldet ist, fügt sich klar und selbstbewusst in das Phoenix-West-Areal ein. Mit seiner gestaffelten Gliederung und den großzügigen Glasflächen schafft das Gebäude eine transparente Verbindung zwischen innen und außen.“

Die Wahl des Standorts fiel bewusst auf Dortmund als Gründungsort des IT-Konzerns. Das Areal liegt zwischen der industriellen Vergangenheit und der digitalen Ausrichtung des Unternehmens. Die Architektur öffnet sich zum Stadtraum und integriert Grünflächen sowie Aufenthaltsbereiche. „Der gestalterische Anspruch war hoch – wir wollten Sammelflächen und offene Raumbezüge schaffen, ohne Kompromisse bei Sicherheit und Funktion einzugehen“, so Prof. Dipl.-Ing. Eckhard Gerber.
Kurze Planungsphase unter Zeitdruck
Der Bauherr hatte den Auftrag für die Türen im Dezember 2023 erteilt. Die finalen Spezifikationen konkretisierten sich jedoch erst in den folgenden Monaten und übertrafen die ursprünglichen technischen Anforderungen deutlich. Bis zum fixen Übergabetermin am dritten Juni 2024 mussten alle Elemente eingebaut sein. Achim Holtrup, Geschäftsführer von Jackson, betont: „Nur durch die intensive Zusammenarbeit zwischen unserem Lieferanten JELD-WEN und uns als Montagebetrieb konnten wir die ambitionierte Terminplanung und die komplexen Anforderungen überhaupt erfüllen.“
Zweiflügelige Elemente mit asymmetrischer Teilung
Das Brandschutzkonzept verlangte zahlreiche zweiflügelige Elemente vom Typ 70 und Typ 48 mit einer Höhe von fast zweieinhalb Metern und asymmetrischer Flügelteilung. Achim Holtrup erläutert die Dimensionen: „Ein Flügel erreichte dabei eine Breite von bis zu 1,3 Metern und wog rund 180 Kilogramm.“ Er ergänzt: „Bei insgesamt etwa 90 dieser Flügel bedeutete das nicht nur höchste technische Präzision, sondern auch eine logistische Meisterleistung bei Montage und Transport.“
Die Türen erhielten Sicherheits- und Steuerungstechnik mit Magnet- und Riegelkontakten sowie Fluchttürsteuerungen. Im Normalbetrieb bleiben die Türen geöffnet, im Notfall verhindern sie zuverlässig die Ausbreitung eines Feuers. Zahlreiche Elemente führte man flächenbündig aus, ergänzt durch integrierte Türschließer in Nebenräumen. Dies wahrt das architektonische Gesamtbild.

Architektur als Unternehmenswert
Die Materna-Zentrale verbindet Sicherheitsanforderungen mit gestalterischen Ansprüchen. Die Innentüren fügen sich in das architektonische Konzept ein und erfüllen die technischen Vorgaben. Prof. Dipl.-Ing. Eckhard Gerber resümiert: „Materna war für uns ein herausforderndes und zugleich richtungsweisendes Projekt, das wir mit großer Überzeugung umgesetzt haben. Es ging nicht nur darum, funktionale Räume zu schaffen, sondern eine Arbeitsumgebung, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit, Inspiration und Identifikation bietet. Das Gebäude zeigt damit exemplarisch, wie Architektur die Werte eines Unternehmens übersetzen und für die Zukunft erlebbar machen kann.“ (mb)