70 Prozent weniger CO₂-Emissionen durch Gebäudesanierung

Befestigungssystem erfüllt statische und brandschutztechnische Anforderungen im Hochhausbau

Die Kölner Wohnungsgenossenschaft strebt bei der Sanierung eines zwölfgeschossigen Mehrfamilienhauses in der Abendrothstraße 7 in Köln-Seeberg eine Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen um rund 70 Prozent an. Das Projekt zeigt exemplarisch, wie sich die hohen Anforderungen an Energieeffizienz mit den besonderen statischen und brandschutztechnischen Vorgaben im Hochhausbau verbinden lassen.
Die neuen Fensterelemente wurden in Vorwandmontage mit geänderter Wandposition eingebaut – für ein durchgängiges Wärmedämmbild. © SFS
Die neuen Fensterelemente wurden in Vorwandmontage mit geänderter Wandposition eingebaut – für ein durchgängiges Wärmedämmbild. © SFS

Bei der Fensersanierung musste das Unternehmen Klaus Pfeil 250 Fensterelemente in Vorwandmontage mit angepasster Einbauposition montieren und dabei die strengen Nachweise für Windlasten und nicht brennbare Bauteile erbringen.

Energetische Gesamtsanierung senkt Verbrauch drastisch

Das Gebäude mit 63 Wohneinheiten durchlief eine weitreichende energetische und bauliche Modernisierung. Das Umweltbundesamt beziffert den Anteil des Gebäudesektors an den CO₂-Emissionen in Deutschland auf rund 30 Prozent, wobei ältere Wohngebäude den größten Teil verursachen. Die Sanierung in Köln-Seeberg zielte darauf ab, den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen um rund 70 Prozent zu senken. Neben einem neuen Wärmedämmverbundsystem installierten die Beteiligten Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. Die Maßnahmen umfassten zudem die Erneuerung der Flachdächer, Fassaden und Balkone, die Instandsetzung der Tiefgarage sowie die Aufwertung der Außenanlagen.

Angepasste Einbauposition für optimalen Wärmeschutz

Alle Wohnungen erhielten neue Fensterelemente, die den Wärmeschutz verbessern und je nach Lage einen Schallschutz zwischen 30 und 45 Dezibel bieten, entsprechend den Schallschutzklassen zwei bis fünf. Das Unternehmen Klaus Pfeil realisierte den Einbau als Vorwandmontage mit geänderter Einbauposition: Von den 88 Millimetern Bautiefe sitzen 26 Millimeter in der Wand, der verbleibende Teil liegt im gedämmten Fassadenbereich und stellt so einen einheitlichen Anschluss an das Wärmedämmverbundsystem her. Eine Folienabdichtung gewährleistet dauerhaft wind- und schlagregendichte Anschlüsse. In einzelnen Montagesituationen kamen zusätzlich JB-W XL-Winkel zum Einsatz.

Das JB-D Plus-System von SFS erfüllt die hohen statischen und brandschutztechnischen Anforderungen im Hochhausbau. © SFS
Das JB-D Plus-System von SFS erfüllt die hohen statischen und brandschutztechnischen Anforderungen im Hochhausbau. © SFS

Statische Nachweise für Windlasten und Brandschutz

Für den Einsatz in dem zwölfgeschossigen Gebäude musste das Befestigungssystem JB-D Plus strenge statische und brandschutztechnische Anforderungen erfüllen. Dazu gehörten insbesondere Nachweise zur Tragfähigkeit unter den in dieser Höhe auftretenden Windlasten sowie die Verwendung von nicht brennbaren Bauteilen gemäß den Vorgaben der Hochhausrichtlinie. Die statische Dimensionierung erfolgte in enger Abstimmung mit SFS. Das Unternehmen stellte die erforderlichen Prüfwerte und technischen Unterlagen bereit und unterstützte die Planung bei der Auswahl geeigneter Befestigungspunkte. Die JB-D Schienen wurden auf die veränderte Einbauposition in der Vorwandmontage abgestimmt und für die erforderlichen Lastabtragungen bemessen. Neben der Materialauswahl planten die Beteiligten auch die Ausführung des gesamten Befestigungsaufbaus brandschutzgerecht, um die geforderten Sicherheitsstandards im Hochhausbau einzuhalten.

40 Prozent weniger Material durch größere Befestigungsabstände

Das System JB-D Plus erlaubt Befestigungsabstände von bis zu 70 Zentimetern, was den Materialbedarf im Vergleich zu alternativen Montagesystemen um bis zu 40 Prozent reduziert. Die größere Distanz zwischen den Befestigungspunkten verkürzt zugleich die Montagezeit. Die kompakte Bauform erleichtert den Einbau auch bei begrenztem Platzangebot. Die Möglichkeit zur werkseitigen Vormontage und zur nachträglichen Justierung ermöglicht eine unkomplizierte Anpassung auf der Baustelle. Darüber hinaus erfüllt das System Anforderungen an Schallschutz, Brandschutz, Einbruchhemmung (RC2) und statische Dimensionierung – Eigenschaften, die insbesondere bei der Vorwandmontage in großen Höhen von Bedeutung sind.

Die Montage der rund 250 Fensterelemente erwies sich durch die einfache Handhabung und den geringen Materialaufwand als effizient. Das Projekt zeigt, wie sich die hohen Anforderungen an Energieeffizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im Hochhausbau in der Praxis miteinander verbinden lassen. Die Kombination aus sorgfältiger Planung, abgestimmter Ausführung und einem Befestigungssystem, das sowohl die statischen als auch die brandschutztechnischen Nachweise erbringt, ermöglichte eine sichere Umsetzung. Das System erfüllte dabei nicht nur die notwendigen bautechnischen Kriterien, sondern trug auch dazu bei, die Montagezeiten zu verkürzen und Materialressourcen zu schonen – ein Ansatz, der sich auch auf andere Sanierungsvorhaben übertragen lässt. (mb)

www.sfs.com

Mit Befestigungstechnik von SFS modernisiert: Das zwölfgeschossige Wohnhaus in der Abendrothstraße 7 in Köln-Seeberg wurde umfassend energetisch und baulich saniert. © SFS
Mit Befestigungstechnik von SFS modernisiert: Das zwölfgeschossige Wohnhaus in der Abendrothstraße 7 in Köln-Seeberg wurde umfassend energetisch und baulich saniert. © SFS

Quelle: Bluebeam

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