Schaumglas-Kompaktdächer halten Starkregen und Hitze stand

Vollflächig verklebte Systeme ermöglichen Retention, Begrünung und Photovoltaik auf einem Dachaufbau

Vollflächig verklebte Schaumglas-Kompaktdächer widerstehen Starkregen und Hitzeperioden durch ihre dampfdichte Zellstruktur – das System ermöglicht Retention, Begrünung und Photovoltaik auf einem Dachaufbau.
Beim Neubau der Ralf Bohle GmbH in Reichshof-Wehnrath sichert das Foamglas Kompaktdach die Nutzung und Begrünung des Flachdachs langfristig, druckfest, unterlaufsicher und dauerhaft feuchtebeständig ab. © FOAMGLAS
Beim Neubau der Ralf Bohle GmbH in Reichshof-Wehnrath sichert das Foamglas Kompaktdach die Nutzung und Begrünung des Flachdachs langfristig, druckfest, unterlaufsicher und dauerhaft feuchtebeständig ab. © FOAMGLAS

Multifunktionale Dachflächen unter Extrembedingungen

Schaumglas-Kompaktdächer vereinen mehrere Funktionen auf einer Konstruktion: Sie halten temporär bis zu 160 Liter Wasser pro Quadratmeter zurück, tragen Substratschichten für Vegetation und nehmen statische Lasten von Photovoltaikanlagen auf. Der vollflächig verklebte und hohlraumfreie Aufbau bleibt dabei auch unter Extrembedingungen formstabil. Die hermetisch geschlossenen Glaszellen des Dämmstoffs machen ihn vollständig wasser- und dampfdicht – selbst bei planmäßigem Wasseranstau nimmt die Dämmschicht keine Feuchtigkeit auf.

Starkregen überlastet Kanalnetze, sommerliche Hitzewellen führen zu überhitzten Gebäuden und ausgetrockneten Grünflächen. Versiegelte Flächen verhindern die Versickerung von Niederschlägen und überfordern bestehende Entwässerungssysteme. Gleichzeitig heizen sich urbane Räume auf, weil Grünflächen fehlen und Gebäude die Hitze speichern. Städte müssen jede verfügbare Fläche in die Anpassungsstrategien einbeziehen – ein besonderer Fokus liegt dabei auf Dachflächen.

Kommunale Bauvorschriften verschärft

Als oberste Fläche des Gebäudes setzen Wetterextreme Dächern direkt zu. Gleichzeitig bieten sie Potenzial für ökologische, energetische und funktionale Mehrwerte. Ob als Rückhalteraum für Regenwasser, als Vegetationsfläche oder als Standort für Photovoltaikanlagen – Flachdächer leisten mehr als Witterungsschutz. In vielen Großstädten wie Berlin, Köln oder Hamburg schreiben Bauämter bei Neubauten ab bestimmten Größen bereits eine Dachbegrünung von fünfzig bis sechzig Prozent vor.

Foamglas trägt Auflasten durch Begrünung dauerhaft ohne Setzungen. Die geschlossene Zellstruktur verhindert Feuchtetransport in die Konstruktion, auch bei nasser Vegetationsschicht. © Foto: FOAMGLAS
Foamglas trägt Auflasten durch Begrünung dauerhaft ohne Setzungen. Die geschlossene Zellstruktur verhindert Feuchtetransport in die Konstruktion, auch bei nasser Vegetationsschicht. © Foto: FOAMGLAS

Vollflächig verklebter Schichtenaufbau

Das Kompaktdach mit Foamglas-Schaumglas setzt auf einen vollflächig verklebten und hohlraumfreien Aufbau. Die Konstruktion verfügt über Formstabilität, Druckfestigkeit, Wasser- und Dampfdichtheit sowie konstanten Wärmeschutz. Sie schützt die Bausubstanz vor Feuchtigkeit, Hitze und mechanischen Belastungen – auch bei intensiver Nutzung oder extremen Wetterereignissen.

Hermetisch geschlossene Glaszellen

Der Schaumglas-Dämmstoff besteht aus Millionen hermetisch geschlossener Glaszellen, die ihn vollständig wasser- und dampfdicht machen. Im Hinblick auf zunehmende Extremwetterlagen zeigt sich hier ein technischer Vorteil: Selbst bei einem geplanten Wasseranstau – wie bei Retentions- oder Gründächern vorgesehen – bleibt Foamglas dauerhaft formstabil und verrottet nicht. Der Dämmstoff gewährleistet über Jahrzehnte hinweg eine konstante Leistung (nach EPD PCE 20200300 IBB1 EN zertifiziert). Seine Dampfdichtheit verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die Bausubstanz und unterstützt die Langlebigkeit des gesamten Dachaufbaus.

Bei hohen Außentemperaturen schützt das Material vor Überhitzung. Es puffert extreme Wärmeeinwirkungen ab und trägt zum Raumklima im Gebäudeinneren bei. Foamglas ist nichtbrennbar (Euroklasse A1 gemäß der europäischen Norm EN 13501-1) und erfüllt damit Brandschutzanforderungen. Gerade bei der Installation von Photovoltaikanlagen auf Flachdächern stellt dies einen Sicherheitsfaktor dar.

Der Dämmstoff weist eine hohe Druckfestigkeit auf, sodass statische Auflasten – etwa durch Solarmodule oder Substratschichten – dauerhaft und ohne Verformung aufnimmt. In Kombination mit der vollflächigen, vollfugigen Verlegung entsteht ein unterlaufsicherer Dachaufbau, der mechanischen und thermischen Beanspruchungen dauerhaft standhält.

Schadstellen präzise lokalisierbar

Die Schaumglasplatten werden vollflächig und hohlraumfrei verklebt, wodurch eine homogene, druckfeste Dämmebene entsteht. Diese verhindert systembedingt eine Wasserunterläufigkeit innerhalb des Dachaufbaus. Selbst bei starken Regenfällen oder einer mechanischen Beschädigung der Abdichtung bleibt die Funktionalität erhalten, da die Dämmung selbst keine Feuchtigkeit aufnimmt. Ein möglicher Wassereinbruch richtet nur begrenzten Schaden an. Die Schadstelle lässt sich zudem schnell und präzise lokalisieren.

Ob Dachterrasse oder intensiv genutzte Fläche: Der formstabile Kompaktdachaufbau schützt zuverlässig vor thermischen und mechanischen Belastungen. © FOAMGLAS
Ob Dachterrasse oder intensiv genutzte Fläche: Der formstabile Kompaktdachaufbau schützt zuverlässig vor thermischen und mechanischen Belastungen. © FOAMGLAS

Insbesondere bei Retentionsdächern, auf denen planmäßig Wasser angestaut wird, zeigt sich dieser Vorteil. Im Vergleich dazu erfordern Flachdachdämmungen aus anderen Materialien häufig den Austausch eines deutlich größeren Dachbereichs, da diese Feuchtigkeit aufnehmen und sich die Schadensausbreitung schwierig kontrollieren lässt. Dies macht das Kompaktdach widerstandsfähig gegenüber witterungsbedingten Schäden – ein wesentlicher Faktor für die Langlebigkeit von Dachflächen bei zunehmenden Extremwetterereignissen.

Produktionsprozess mit Recyclingglas

Im Produktionsprozess schmilzt der Hersteller Recyclingglas, fügt Kohlenstoff hinzu, schäumt die Masse auf und formt sie in Blöcke. Die dabei entstehenden geschlossenen Zellstrukturen verleihen dem Dämmstoff seine funktionalen Eigenschaften. Selbst unter extremen Bedingungen wie Überflutungen oder anhaltender Hitze entstehen keine strukturellen Schäden.

Wasserspeicher auf dem Flachdach

Aufbauend auf dem Kompaktdach lässt sich ein Retentionsdach realisieren. Es erweitert die Konstruktion um eine technische oder vegetative Schicht. Damit speichert das System bis zu 160 Liter Wasser pro Quadratmeter temporär und gibt sie kontrolliert wieder ab. Die darunterliegende Dämmschicht aus Foamglas bleibt dabei dauerhaft trocken und funktionstüchtig, selbst bei Starkregenereignissen und Überflutungen. Sie sichert langfristig die Stabilität und Wärmedämmleistung des Daches und trägt gleichzeitig zur städtischen Wasserbewirtschaftung bei: Die Kanalisation wird entlastet und das Risiko von Überflutungen reduziert. Das Retentionsdach folgt dem Schwammstadtprinzip, das darauf abzielt, Regenwasser dort aufzunehmen, wo es anfällt, und in den städtischen Wasserkreislauf zurückzuführen.

Intensive Dachnutzung möglich

Gründächer verbessern das Mikroklima, binden Feinstaub, senken die Umgebungstemperatur und fördern die Biodiversität – Faktoren gegen urbane Hitzeinseln. Dank seiner Druckfestigkeit und Formstabilität hält das System auch intensiver Nutzung stand, wie beispielsweise durch Dachterrassen, Sportflächen oder Parkdecks, ohne Kompromisse bei der Dämmleistung oder Langlebigkeit einzugehen.

Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch Klimawandel und Extremwetter bieten Flachdachlösungen mit Foamglas eine Basis für klimaresiliente Städte. Sie schaffen flexible, multifunktionale Flächen, die städtische Räume zukunftsfähig machen und einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten.

www.foamglas.com/de-de

© Europäisches Institut für postgraduale Bildung GmbH

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